Bericht zu überteuerten Eurofighter-Bestandteilen

Laut der Rechercheplattform Dossier bezahlt Österreich dem Rüstungskonzern Airbus „Wucherpreise für Eurofighter-Ersatzteile“. Die Vorwürfe sind nicht neu – bereits 2017 gab es Berichte über angeblich überhöhte Ersatzteilpreise. Nun berichtet Dossier mit Verweis auf einen internen Revisionsbericht von Österreichs wohl teuerstem Schnappverschluss.

Konkret geht es um einen speziellen Schnappverschluss namens „Flush Latch“: ein circa zehn Zentimeter langer, acht Zentimeter breiter Verschluss zur Verriegelung etwa von Tankdeckeln am Rumpf des Eurofighter Typhoon. Italiens Luftwaffe soll laut dem Bericht für das besagte Eurofighter-Teil im Jahr 2016 rund 6.000 Euro gezahlt haben, während Österreich im selben Jahr rund 10.600 Euro, also ein Plus von 76,7 Prozent, verrechnet wurden.

„Exorbitant hohe Preise“

Die internen Revision des Bundesheeres hat sich dieses Problems angenommen, wie Oberst Michael Bauer, Sprecher des Verteidigungsministeriums, laut APA-Angaben in dem Bericht bestätigt. „Die Revision untersuchte den Bereich Ersatzteillieferungen beim Eurofighter. Es wurden überhöhte Preise festgestellt. Die Finanzprokurator wurde eingeschaltet, um den Sachverhalt zivil- und kartellrechtlich zu prüfen.“

Im Raum stehen laut Dossier der Verdacht der Wucherei und verbotene Preisabsprachen zum Nachteil der Republik Österreich. Dem Konzern drohen Klagen. Generalmajor Hans Hamberger von der Revision hatte bereits im parlamentarischen Eurofighter-Untersuchungsausschuss davon berichtet, dass Eurofighter der Republik „exorbitant hohe Preise“ verrechne und Sublieferanten quasi ausschalte, indem sich der Mutterkonzern Airbus diese „gesellschaftlich einverleibt“.