Musk treibt Symbiose Hirn – Computer voran

Die Firma NeuraLink, die ein Interface zwischen menschlichem Gehirn und Computer entwickelt, hat bei der zuständigen US-Behörde nun erstmals Versuche ihres Geräts an Menschen beantragt.

Das Unternehmen, das von Tesla-Chef Elon Musk gegründet wurde, hat diese Minisonde bisher an Affen erprobt. Ein Affe, dem das Minigerät implantiert wurde, konnte – nach Angaben Musks – einen Computer mit seinem Gehirn steuern.

Gegen schwere neurologische Störungen

Das Unternehmen will sich nach eigenen Angaben zunächst auf Patientinnen und Patienten mit schweren neurologischen Störungen konzentrieren. Auch in der Vergangenheit wurden neue Medikamente oder Geräte oft zuerst an Patienten getestet, für die es anders keine Aussichten auf Heilung oder Besserung gab. Sie sind teils eher dazu bereit, ein solches Risiko einzugehen. Ethisch umstrittene Erfindungen lassen sich mit medizinischem Nutzen zudem besser legitimieren.

Elektroden sollen Neuronen überwachen

Musk hat aber laut BBC nicht nur eine medizinische Anwendung im Sinn, sondern eine Zukunft mit „übermenschlicher Erkenntnis“. Die Entwicklung besteht aus einer Minisonde mit mehr als 3.000 Elektroden, die an flexiblen Fäden montiert sind. Diese Fäden sind dünner als ein menschliches Haar. Diese Elektroden können die Aktivität von rund 1.000 Neuronen überwachen.

Mit diesem System könne man ganz gezielt bestimmte Gehirnregionen ansteuern, bewirbt NeuraLink seine Entwicklung. Es könne auch Aufnahmen analysieren und damit herausfinden, welche Stimulierung ein Patient brauche. Die Funktionsweise des Systems erklärte NeuraLink nicht. Die Implantation soll durch zwei verhältnismäßig kleine chirurgische Eingriff erfolgen: Die Sonde wird durch ein kleines Bohrloch unterhalb der Schädeldecke angebracht. Die Sensoren sollen hinter einem Ohr unter die Schädeldecke eingebracht werden.

„Symbiose mit künstlicher Intelligenz“

Es sei nicht so, dass „wir damit die Gehirne der Leute in unsere Kontrolle bringen“, betonte Musk bei der Präsentation, nur um hinzuzufügen: „Das wird noch lange dauern.“ Das System werde jenen, die es sich implantieren lassen, die „Symbiose mit künstlicher Intelligenz“ ermöglichen.

Dass das Unternehmen nun mit seiner Erfindung an die Öffentlichkeit ging, hat laut der Tech-Website TechCrunch vor allem einen Grund: NeuraLink sucht intensiv nach Personal. Die Suche danach solle durch die Offenlegung der Pläne erleichtert werden, so TechCrunch.