Wöginger schwächte „Nein zu Kickl“ ab

ÖVP-Klubobmann August Wöginger hat die Aussage von Wiens ÖVP-Chef Gernot Blümel, wonach sich die Fortsetzung von ÖVP-FPÖ mit Herbert Kickl „einfach nicht ausgeht“, heute nicht in dieser Schärfe wiederholt. Auf die Frage, ob er eine Koalition mit Kickl ausschließen könne, meinte er, dass zunächst das Wahlergebnis abgewartet werden müsse.

Jetzt seien einmal die Wählerinnen und Wählerin am Wort, meinte Wöginger: „Wir wollen jedenfalls als Volkspartei so stark werden, dass an uns vorbei keine andere Koalition gegründet werden kann.“

Wöginger: Kein Innenminister Kickl

Gleichzeitig verwies der ÖVP-Klubobmann auf Bundespräsident Alexander Van der Bellen, der gemeint hatte, eine neuerliche Angelobung Kickls als Innenminister abzulehnen: „Dem schließen wir uns an.“ Auf die Frage, ob Kickl in anderer Funktion Teil einer etwaigen Koalition sein könnte, sagte Wöginger: „Wir sind offen, das ist keine Frage.“

Den designierten FPÖ-Chef Norbert Hofer bezeichnete Wöginger als „freundlich und zugänglich“. Kickl hingegen schmiede eine rot-blaue Allianz gegen die Volkspartei. Diesbezüglich führte er die Abwahl der Bundesregierung, die Festlegung beim Wahltermin auf den 29. September sowie das Parteienfinanzierungsgesetz als Beispiele an.

Auch Hofer will offenbar den Verhandlungsspielraum mit der ÖVP nicht schon vor der Wahl zu sehr einengen: Gegenüber der Tageszeitung „Österreich“ (Donnerstag-Ausgabe) meinte er auf die Frage nach dem „Nein zu Kickl“ seitens der ÖVP: „Wenn wir eine Koalition haben, dann ist klar, dass über die Personen am Schluss gesprochen wird.“ Er werde aber auch „nicht akzeptieren, dass man von vornherein sagt, dass eine Person überhaupt nicht infrage kommt“, so Hofer.

NEOS sieht „türkisen Zickzackkurs“

NEOS kritisiert nach der Relativierung des Neins die ÖVP. Die Partei ortet einen „türkisen Zickzackkurs“. Für die ÖVP sei offenbar eine Koalition mit Kickl weiterhin möglich, so NEOS-Generalsekretär Nick Donig: „Wer mit der FPÖ koaliert, koaliert immer mit Kickl. Wer ÖVP wählt, bekommt Kickl.“