Marokko: Todesstrafen nach Mord an Touristinnen

Im Prozess um die mutmaßlich islamistisch motivierte Ermordung zweier skandinavischer Rucksacktouristinnen in Marokko sind drei Angeklagte zum Tode verurteilt worden. Das entschied ein Gericht im marokkanischen Sale gestern.

Angeklagt waren insgesamt 24 Verdächtige aus der radikalislamischen Szene. Die drei Hauptverdächtigen hatten den Mord an den jungen Frauen aus Dänemark und Norwegen im Dezember gestanden. Die 24-Jährige und die 28-Jährige waren im Dezember beim Zelten im Atlas-Gebirge überfallen und ermordet worden.

In einem nach dem Mord verbreiteten Video hatten die mutmaßlichen Täter dem Anführer der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), Abu Bakr al-Bagdadi, die Treue geschworen. Alle außer den drei Hauptangeklagten hatten sich während des Prozesses als IS-Anhänger bezeichnet. Nach Auffassung der Ermittler waren die Verdächtigen von der IS-Ideologie inspiriert, hatten aber keinen Kontakt zu den Dschihadisten in Syrien oder dem Irak. Der IS selbst reklamierte die Tat nie für sich.