200 Menschen versuchten Grenzzaun in Melilla zu überwinden

Bei der bisher größten derartigen Aktion dieses Sommers sind Dutzende Menschen aus Afrika heute in die spanische Nordafrika-Exklave Melilla gelangt.

Rund 200 Menschen aus Ländern südlich der Sahara hätten in der Früh von Marokko aus versucht, die rund sechs Meter hohen doppelten Grenzzäune zu überwinden, teilte die Vertretung des spanischen Innenministeriums in Melilla mit. Rund 50 sei es gelungen, EU-Gebiet zu erreichen. Sechs spanische Grenzpolizisten sowie zwei Migranten seien verletzt worden.

Die Regionalzeitung „El Faro de Melilla“ berichtete unter Berufung auf die Behörden, die Menschen hätten die Grenzpolizisten unter anderem mit spitzen Haken attackiert und mit Steinen beworfen. Der bisher letzte große Ansturm war in Melilla im Mai registriert worden. Damals konnten ebenfalls rund 50 Personen in die Exklave gelangen.

Spanien hat in Nordafrika zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe beider Gebiete harren Zehntausende Menschen vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara auf eine Gelegenheit, in die EU zu kommen.