EU-Bankenabwicklerin: Krisenfestigkeit noch nicht erreicht

Auch zehn Jahre nach der Finanzkrise muss aus Sicht der obersten EU-Bankenabwicklerin Elke König noch einiges getan werden, damit im Ernstfall Institute auch geordnet geschlossen werden können. „Es gibt immer noch Arbeit zu erledigen für jeden einzelnen“, sagte die Chefin der EU-Behörde zur Abwicklung maroder Banken, des Single Resolution Board, gestern bei einer Anhörung im Europaparlament.

Der Geldtopf, der beim Zusammenbruch von Finanzinstituten zum Einsatz kommen solle, fülle sich, sagte sie. Die Zielmarke von 60 Milliarden Euro 2023 dürfte erreicht werden. Inzwischen hat der Einheitliche Abwicklungsfonds rund 33 Milliarden Euro eingesammelt.

Appell an Unternehmen

Der Geldtopf wird aus Abgaben der Banken gespeist. Sein Aufbau ist eine der Lehren, die die Länder aus der Finanzkrise gezogen hatten. Denn damals hatten Bankenpleiten grenzüberschreitend Schäden verursacht, und es mussten Milliarden an Steuergeldern aufgewendet werden.

König warnte die Institute zudem davor, mit ihren Vorbereitungen auf den Brexit nachzulassen. Es sei kein Geheimnis, dass sich mit der Verschiebung des EU-Austrittstermins einige der geplanten Aktivitäten der Geldhäuser verlangsamt hätten. „Es gibt keinen Grund, das zu verschieben“, sagte König. Die Regierung in London hatte zunächst für Ende März 2019 den EU-Ausstieg angepeilt. Die Europäische Union hat den Briten nach langer Hängepartie jedoch einen weiteren Aufschub bis Ende Oktober eingeräumt.