Ungarn: 16 Geflüchtete in Lieferwagen entdeckt – fast erstickt

Die Polizei in Ungarn hat nahe der Stadt Sopron an der Grenze zu Österreich 16 Geflüchtete im geschlossenen Laderaum eines Lieferwagens entdeckt. Zuvor war das Fahrzeug mehrere Stunden lang von der serbischen Grenze bis nach Sopron unterwegs gewesen. Die Staatsanwaltschaft in Sopron beantragte gestern Untersuchungshaft für den rumänischen Schlepper, der den Wagen gelenkt hatte.

Vergeblich an Wände und Türen getrommelt

Der Vorfall habe sich bereits am Sonntag ereignet. Die 15 Afghanen und ein Iraner hätten im Laderaum kaum Luft bekommen, hieß es. Sie hätten vergeblich an die Wände und Türen getrommelt. Wahrscheinlich überlebten sie nur deshalb, weil es ihnen gelungen war, die Gummidichtungen an der Laderaumtür herunterzureißen, wodurch ein schmaler Spalt zwischen den beiden Türflügeln entstand. Die Tür ließ sich von innen nicht öffnen.

Der Fall erinnert an die Tragödie von Parndorf. 71 Menschen waren damals qualvoll erstickt, als sie im geschlossenen Laderaum eines Kühllasters von der serbischen Grenze nach Österreich gebracht werden sollten. Ein Gericht in Szeged verurteilte die vier Schlepper, die die Fahrt organisiert hatten, vor einem Monat rechtskräftig zu lebenslangen Gefängnisstrafen.