Verdacht auf gezielte Abtreibungen in indischen Dörfern

Indische Behörden ermitteln, ob in mehreren Dörfern im Norden des Landes gezielt Mädchen abgetrieben wurden. Die Untersuchung wurde gestartet, nachdem in einem Zeitraum von drei Monaten kein einziges von 216 geborenen Kindern in 132 Dörfern weiblich war.

Die örtlichen Behörden sprachen von „alarmierenden“ und „verdächtigen“ Zahlen und wiesen auf die gezielte Abtreibung weiblicher Föten hin. Das ist seit 1994 verboten, wird aber nach wie vor praktiziert. Söhne gelten in der indischen Gesellschaft vielerorts noch mehr als Töchter.

Drohende Konsequenzen

Laut der indischen Nachrichtenagentur TNN drohen den betroffenen Eltern rechtliche Konsequenzen. Die betroffenen Dörfer sollen nun genauer beobachtet werden. Zudem soll eine „große Awareness-Kampagne“ gestartet werden.

Die indische Gesellschaft kämpft seit Langem mit einem enormen Geschlechterungleichgewicht. Statistisch fehlen dem Land 63 Millionen Frauen.