Frankreichs Ex-Umweltminister in „Hummer-Affäre“ entlastet

Frankreichs Ex-Umweltminister Francois de Rugy ist eine Woche nach seinem Rücktritt vom Vorwurf der Verschwendung von Staatsgeldern entlastet worden. Der 45-Jährige habe sich kein Fehlverhalten zuschulden kommen lassen, hieß es gestern in zwei Untersuchungsberichten.

De Rugy war nach nur gut zehn Monaten im Amt über eine „Hummer-Affäre“ gestürzt und hatte seinen Rücktritt eingereicht. Ihm wurde vorgeworfen, er habe auf Staatskosten Festessen veranstaltet und seine Wohnung renovieren lassen.

Hummer, Champagner und teure Weine

Als „Hummer-Affäre“ wurde der Fall bekannt, weil De Rugy laut dem Enthüllungsportal Mediapart als Vorsitzender der Nationalversammlung bis Juni 2018 mehrere Abendessen gegeben hatte, bei denen Hummer, Champagner und teure Weine serviert worden waren.

Bei den zwölf Abendessen seien keine Regelverstöße festgestellt worden, hieß es nun in einem Bericht der Nationalversammlung. Neun davon wurden als unproblematisch eingestuft. Bei drei Essen wurden allerdings die Ausgaben als „überzogen“ kritisiert. Prüfer der Regierung kamen in ihrem Untersuchungsbericht außerdem zu dem Schluss, dass De Rugy auch bei der Renovierung seiner Wohnung die Vorschriften beachtet habe.

Der Ex-Minister erklärte, er sehe sich durch die Berichte von allen Vorwürfen „reingewaschen“. De Rugy hatte zuvor eine „mediale Lynchjustiz“ beklagt und eine Verleumdungsklage gegen Mediapart angekündigt.