Fünf Kandidaten für Lagarde-Nachfolge an IWF-Spitze

Die Europäer haben sich auf fünf mögliche Kandidatinnen und Kandidaten über die Nachfolge von Christine Lagarde an der Spitze des Internationalen Währungsfonds (IWF) geeinigt. In der engeren Auswahl sind etwa der Niederländer Jeroen Dijsselbloem, früher Euro-Gruppe-Chef, und der Finne und ehemalige EU-Kommissar Olli Rehn, wie das französische Finanzministerium gestern Abend mitteilte.

Auch im Favoritenkreis sind die spanische Wirtschaftsministerin Nadia Calvino, der Portugiese und Vorsitzende der Euro-Gruppe Mario Centeno und die ehemalige Vizepräsidentin der EU-Kommission, Kristalina Georgiewa aus Bulgarien.

Frankreich hat Koordination inne

Frankreich koordiniert die Kandidatenauswahl seitens der Europäer. Ziel ist es, einen gemeinsamen Kandidaten zu präsentieren, der weitreichende Erfahrungen auf dem Gebiet der internationalen Finanzbeziehungen hat. Die IWF-Führung ist traditionell in europäischer Hand, während die Schwesterorganisation Weltbank von den USA besetzt wird.

Der französische Finanzminister Bruno Le Maire hatte in der vergangenen Woche mit den verantwortlichen Ressortchefs beraten. In einer zweiten Beratungsrunde fordert Le Maire die europäischen Finanzminister nun auf, ihren Favoriten unter den fünf möglichen Kandidaten zu benennen.

Die Europäer wollen bis Monatsende einen gemeinsamen Anwärter für die Nachfolge bestimmen. Lagarde hat ihren Rücktritt zum 12. September eingereicht, nachdem sie zur Nachfolgerin von EZB-Präsident Mario Draghi ernannt worden war. Die ehemalige französische Finanzministerin soll ab November die Europäische Zentralbank leiten.