Welterschöpfungstag so früh wie nie

Der heutige Welterschöpfungstag ist so früh wie noch nie zuvor eingetreten. Er steht symbolisch für jenen Tag im Jahr, an dem die Menschheit ihre natürlichen Ressourcen aufgebraucht hat. Ab jetzt konsumiert sie etwa mehr Wasser, Nahrung, Holz und Land, als die Natur bietet – und lebt für den Rest des Jahres auf Kosten der Erde.

„Niemals hat die Weltbevölkerung mehr über ihre Verhältnisse gelebt. Wir verbrauchen umgerechnet 1,75 Erden pro Jahr. Die Übernutzung der natürlichen Ressourcen geht zu etwa 60 Prozent auf das Konto der überschüssigen CO2-Emissionen, die nicht mehr in natürliche Kreisläufe zurückgeführt werden“, kritisieren Umweltorganisationen wie Greenpeace, WWF und Global 2000. Sie fordern konkrete Maßnahmen zur Erreichung der Pariser Klimaziele.

Welterschöpfungstag in Österreich bereits im April

Österreicher und Österreicherinnen verbrauchen mit ihrem Lebensstil jährlich über drei Planeten. Der Welterschöpfungstag fand heuer folglich bereits früher statt, nämlich am 9. April. Würden alle Menschen auf der Welt so leben wie in der Europäischen Union, wären bereits am 10. Mai alle Ressourcen aufgebraucht.

Berechnet wird der „Earth Overshoot Day“ durch die Organisation Global Footprint Network. Dazu wird die Inanspruchnahme des Planeten durch die Menschheit mittels des ökologischen Fußabdrucks (Footprint) mit der Biokapazität des Planeten verglichen. Das ist die Fähigkeit der Natur, Rohstoffe zu erzeugen und Schadstoffe abzubauen.

Kosten des Verbrauchs „immer stärker sichtbar“

Die international tätige Nachhaltigkeitsorganisation sagte, die Kosten dieses Verbrauchs würden immer stärker sichtbar, etwa durch Abholzung, Bodenerosion, den Verlust von Artenvielfalt und den Anstieg von CO2 in der Erdatmosphäre.

Ziel des Aktionstages ist es, die Endlichkeit der natürlichen Ressourcen und der Erde ins Bewusstsein der Menschen zu rücken und aufzuzeigen, wie das Datum in die Zukunft verschoben werden kann. In den vergangenen Jahrzehnten rückte es im Kalender aber immer weiter nach vorne. Vergangenes Jahr fiel er auf den 1. August.