Ukraine erklärt russischen Tanker für beschlagnahmt

Wenige Tage nach der Festsetzung eines russischen Tankers in einem ukrainischen Schwarzmeer-Hafen hat ein Gericht in Odessa das Schiff offiziell für beschlagnahmt erklärt.

Wie der ukrainische Militärstaatsanwalt Anatoli Matios heute auf seiner Facebook-Seite mitteilte, entschied das Gericht im Süden der Ukraine, dass die „Nika Spirit“ wegen ihrer mutmaßlichen Beteiligung an einem Zwischenfall vor der von Russland annektierten Halbinsel Krim Ende 2018 beschlagnahmt werde.

Die „Nika Spirit“ liegt im ukrainischen Hafen Ismail in der Region Odessa. Die ukrainischen Behörden hatten sie vor einer Woche an der Donau-Mündung gestoppt, weil sie im vergangenen November im Verband mit anderen russischen Schiffen vor der von Russland annektierten Halbinsel Krim an der Beschlagnahme ukrainischer Marineschiffe beteiligt gewesen sein soll.

Ermittler durchsuchten Schiff

Ermittler des ukrainischen Geheimdienstes SBU durchsuchten das Schiff. Sie beschlagnahmten nach SBU-Angaben „Dokumente“ und befragten die Besatzung. Russland drohte umgehend mit Konsequenzen. Die zehn russischen Besatzungsmitglieder durften ohne Anklage aus der Ukraine ausreisen.

Im November hatte die russische Küstenwache in der Straße von Kertsch zwischen dem Schwarzen und dem Asowschen Meer drei ukrainische Marineschiffe beschossen und beschlagnahmt. Die „Nika Spirit“, die nach ukrainischen Angaben damals noch „Neyma“ hieß, soll den ukrainischen Schiffen die Einfahrt in die Straße von Kertsch versperrt haben.