Hotel Verdura
Reuters/Ina Fassbender
Exklusives Treffen auf Sizilien

Googles Sommercamp für Promis – und Klima

Offiziell geht es um die Suche nach Lösungsansätzen in der laufenden Klimakrise, aber auch um Menschenrechte und Datenschutz. Es ist aber nicht zuletzt die internationale Societypresse, die derzeit ihren Fokus auf das Google-Camp und damit eine exklusive Veranstaltung in einem Luxusresort nahe der sizilianischen Hafenstadt Sciacca richtet.

Hinter dem Treffen, das es nun bereits in der siebenten Auflage gibt, stehen die beiden Google-Gründer Sergej Brin und Larry Page. Diese haben, so der britische „Observer“, das Google-Camp 2012 als „private Version des Weltwirtschaftsforums ins Leben gerufen, wo sich die mächtigsten Wirtschaftsführer der Welt treffen und Ideen austauschen“.

Auf Sizilien seien es allerdings nicht die „üblichen Adabeis, wie wir sie in Davos oder Bayreuth alljährlich zu sehen bekommen, sondern die wirklich Bedeutenden“, schreibt dazu der deutsche „Tagesspiegel“. Und ganz in diesem Sinne geben sich laut „Business Insider“ seit Tagen „Elite-A-Liste“-Promis auf der süditalienischen Insel die Klinke in die Hand.

Stadt Sciacca auf Sizilien
Getty Images/m/photos/tango
Sciacca: Eine Urlaubsdestination mit derzeit beachtlicher Promidichte

Flughafen Palermo als „logistisches Zentrum“

Laut „Forbes“ wurden Katy Perry, Orlando Bloom, Priyanka Chopra und Harry Styles schon vor Tagen auf Sizilien gesichtet. Dazu kommen laut „Daily Mail“ Leonardo DiCaprio, Tom Cruise, aber auch Prinz William und dessen Frau Kate sowie Williams Bruder Harry. Dieser habe nach Angaben von Sixpages auf dem „supergeheimen“ Google-Gipfel auch schon eine Rede über das Klima gehalten – ohne Schuhe und komplett barfuß, wie das US-Promiportal dazu noch vermerkt.

Am Mittwochnachmittag sei noch Lady Gaga auf Sizilien gelandet, so das italienische Nachrichtenportal Si24. George und Amal Clooney sowie Michael Jordan seien ebenfalls über den von Google zum „Logistikzentrum“ für sein Camp erklärten Flughafen Palermo angereist. Eine Einladung haben laut Medienberichten zudem Bradley Cooper, Nick Jonas, Will Smith, Rihanna, aber auch Facebook-Chef Mark Zuckerberg, DreamWorks-Gründer David Geffen sowie Ex-US-Präsident Barack Obama erhalten.

Privatjets und Luxusjachten

Laut „Giornale di Sicilia“ suchten allein auf dem Flughafen Palermo in Summe 114 Privatjets um eine Landeerlaubnis an. „Es ist die Gelegenheit des Jahres, entweder den neuen Privatjet oder die entsprechende Jacht vorzuführen“, so der „Tagesspiegel“, demzufolge etwa die „Aquaris“ des deutschen Unternehmers Udo Vetter, die „Eos“ vom US-Medienunternehmer Barry Diller und Diane von Fürstenberg und die „Ulysses“ des Neuseeländers Graeme Hart nahe dem Google-Camp-Veranstaltungsort vor Anker liegen.

„Keine gute Optik“ heißt es dazu bei „Vanity Fair“. Vom „Tagesspiegel“ wird die von der Privatjetflotte hinterlassene CO2-Bilanz dann zwar wieder relativiert, sei das Treffen doch wichtiger als „ein paar kleingeistige Einwände neidischer Kohlendioxid-Buchhalter“. In Sozialen Medien zeigt man dennoch wenig Verständnis für die CO2-lastige Anreise der Google-Camp-Prominenz.

Coldplay zum Galadinner

Für Debatten sorgt dann auch die neuerliche Geheimniskrämerei. Diese ist beim Google-Camp offenbar Programm: Unbestätigten Berichten zufolge seien die Teilnehmer angehalten, sich in Sozialen Netzwerken zurückzuhalten. Ob – wie etwa von „Forbes“ in den Raum gestellt – nur vormittags über das Klima gesprochen wird und die Nachmittage dem Relaxen vorbehalten sind, dürfte somit ebenso offen bleiben, wie das Menü des in diesem Jahr offenbar von einem Coldplay-Privatkonzert begleiteten Galadinners.