Vierter Raketentest innerhalb weniger Tage in Nordkorea

Nordkorea hat heute nach eigenen Angaben erneut ein neues Raketensystem getestet. Die Übung sei zur „großen Zufriedenheit“ von Machthaber Kim Jong Un verlaufen, der den Ablauf zusammen mit führenden Parteivertretern persönlich verfolgt habe, berichtete die Staatsagentur KCNA.

Bei dem Test des neu entwickelten Mehrfachraketensystems sei es vor allem darum gegangen, den Flugverlauf in größeren Höhen und die Trefferwirkung zu überprüfen, hieß es.

Tests auch in der Vorwoche

Nordkorea hat damit bereits den vierten Raketentest innerhalb weniger Tage durchgeführt. In der vergangenen Woche hatte Nordkorea bereits Raketen abgefeuert und das als Reaktion auf für August geplante, gemeinsame Militärübungen Südkoreas und der USA dargestellt.

Zwei weitere Raketen am Mittwoch wurden von Pjöngjang als Test eines neuen Raketenstartsystems präsentiert, das nach Angaben der Staatsagentur KCNA eine Schlüsselrolle für militärische Bodenoperationen einnehmen soll. Am Freitag in der Früh folgte der dritte Raketentest.

Nordkorea widersetzt sich Verbot

UNO-Resolutionen verbieten Nordkorea – das mehrfach Atomwaffen getestet hat – die Starts von ballistischen Raketen kurzer, mittlerer und langer Reichweite. Solche Raketen sind in aller Regel Boden-Boden-Raketen, die einen konventionellen, chemischen, biologischen oder atomaren Sprengkopf befördern können.

US-Präsident Donald Trump sieht in den jüngsten Raketentests keinen Verstoß gegen seine Vereinbarung mit dem nordkoreanischen Machthaber. Bei dem Treffen mit Kim in Singapur im Juni 2018 seien Kurzstreckenraketen nicht besprochen worden, schrieb Trump auf dem Kurznachrichtendienst Twitter.

Womöglich würden die Tests zwar gegen UNO-Resolutionen verstoßen. „Aber der Vorsitzende Kim will mich nicht mit einem Vertrauensbruch enttäuschen, Nordkorea hat viel zu viel zu gewinnen – das Potenzial als Land unter Kim Jong Uns Führung ist unbegrenzt.“