Hilfsorganisationen nehmen Seenotrettung wieder auf

Mit der „Ocean Viking“ nehmen die Hilfsorganisationen SOS Mediterranee und Ärzte ohne Grenzen (MSF) ihre Rettungsaktionen im Mittelmeer wieder auf. Das Schiff unter norwegischer Flagge sei gestern vom Hafen in Marseille ins zentrale Mittelmeer aufgebrochen, sagte eine Sprecherin von SOS Mediterranee am Abend.

Schiff „Ocean Viking“
APA/AFP/Clement Mahoudeau

Das Schiff müsste demnach bis Ende der Woche in der internationalen Rettungszone vor der libyschen Küste ankommen. Es kann rund 200 Menschen aufnehmen und ist derzeit das größte Seenotrettungsschiff im Mittelmeer.

Das seit 2016 von den beiden Organisationen gemeinsam betriebene Rettungsschiff „Aquarius“ musste 2018 seinen Einsatz nach großem Druck aus Italien einstellen. SOS Mediterranee hat nach eigenen Angaben gleichberechtigte Geschäftsstellen in Deutschland, Frankreich, Italien und der Schweiz. Die „Ocean Viking“ ist ein Hochsee-Versorgungsschiff mit einer Klinik.

„Alan Kurdi“ kehrt in Einsatzgebiet zurück

Nach dem Ausschiffen von Geflüchteten in Malta kehrt auch das Rettungsschiff „Alan Kurdi“ der deutschen Hilfsorganisation Sea-Eye sofort ins Einsatzgebiet vor Libyen zurück. „Wir sehen es als unsere humanitäre Pflicht an, in diese Such- und Rettungszone (…) zurückzukehren“, sagte Sprecher Gorden Isler der dpa gestern.

Erst gestern waren 40 auf See gerettete Menschen von der maltesischen Armee von der „Alan Kurdi“ an Land gebracht worden. Die Menschen sollen auf andere EU-Länder verteilt werden. Welche, ist noch unklar.

Da kein anderes Rettungsschiff vor der libyschen Küsten unterwegs sei, müsse die „Alan Kurdi“ sofort wieder ausfahren, sagte Isler. „Die Menschen, die nachts auf Gummiboote gesetzt werden, können nicht warten, bis die Politiker aus ihren Sommerferien kommen und dann endlich Lösungen finden.“