China warnt USA vor Stationierung neuer Raketen

Nach der Auflösung des wichtigen INF-Abrüstungsvertrags für Atomwaffen hat China die USA vor der Stationierung von Mittelstreckenraketen in Asien gewarnt. China werde „alle notwendigen Maßnahmen ergreifen, um die nationalen Sicherheitsinteressen entschlossen zu verteidigen“, teilte eine Sprecherin des Pekinger Außenministeriums heute mit.

Man werde niemals untätig bleiben, um die eigenen Interessen zu schützen, und werde es keinem Land erlauben, Probleme in der „Nachbarschaft“ zu verursachen, so die Sprecherin. Wenn die USA diesen Weg einschlügen, werde das ernsthafte negative Auswirkungen auf die internationale und regionale Sicherheitslage haben, hieß es weiter. Es bestehe jedoch die Hoffnung, dass die USA vorsichtig handelten und keine Maßnahmen ergriffen.

Pentagon: Stationierung „so schnell wie möglich“

US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte sich am Wochenende für eine Stationierung von landgestützten Mittelstreckenraketen im Asien-Pazifik-Raum ausgesprochen. Die US-Regierung wolle das „so schnell wie möglich“ realisieren, wenn möglich innerhalb von Monaten, sagte Esper laut US-Medienberichten.

Mit dem INF-Vertrag war vergangene Woche eines der weltweit wichtigsten Abrüstungsabkommen für Atomwaffen aufgelöst worden. Die Vereinbarung zwischen den USA und Russland war 1987 im Kalten Krieg geschlossen worden und sah vor, dass beide Seiten auf landgestützte atomare Mittelstreckenraketen verzichten. Nun wird ein neues Wettrüsten zwischen den beiden Ländern befürchtet.