Vorstoß für österreichweite Museumscard

Wolfgang Muchitsch, Präsident des Museumsbundes Österreich, schlägt eine bundesweit gültige Museumscard vor. Im „Standard“ (Dienstag-Ausgabe) verwies der Leiter des steirischen Universalmuseums Joanneum auf ein ähnliches Modell in den Niederlanden, wo eine solche Karte 60 bis 70 Euro koste und rund eineinhalb Millionen Mal verkauft werde. Die Finanzierbarkeit hält er für durchaus gegeben.

„Ich glaube nicht, dass eine solche Karte in Österreich Museen vor Existenzprobleme stellen würde“, so Muchitsch. Der ehemalige Kulturminister Gernot Blümel (ÖVP) hatte Ende 2018 eine Bundesmuseenkarte eingeführt, die zu einem Preis von 59 Euro allerdings nur je einen Besuch in jedem Bundesmuseum ermöglicht. Kritikerinnen und Kritiker sprachen damals von einer Maßnahme für Touristen.

Skepsis gegenüber Museumsdependancen

Kritisch sieht Muchitsch auch den Vorstoß einiger Museen wie des Belvedere, Dependancen in den Bundesländern zu eröffnen: „Es war immer Position des Museumsbunds, dass die Bundessammlungen stärker in den Ländern präsent sein sollen“, so der Museumsbund-Präsident.

„Dass das jetzt automatisch heißen muss, dass eine Bundesinstitution gleich einen eigenen Standort im Land etabliert, will ich infrage stellen.“ Zuerst solle man schauen, welche bereits etablierten Regionalmuseen man habe und wie man diesen einen besseren Zugang zu den Bundessammlungen gewährleisten könne.

Hoffen auf gemeinsamen Kollektivvertrag

Von der künftigen Regierung erhofft er sich einen gemeinsamen Kollektivvertrag für alle Museen der öffentlichen Hand; zuletzt hatten Vertreter der Bundesmuseen einen Kollektivvertrag gefordert.

In Hinblick auf die unsichere Zukunft des Hauses der Geschichte Österreich (hdgö), wo man derzeit immer noch auf die Veröffentlichung des Berichts der Evaluierungskommission wartet, hofft er auf baldige Klarheit.