Bahnchaos in Bayern: Fahrgäste saßen stundenlang fest

Stundenlang haben rund 600 Fahrgäste auf der Fahrt von Salzburg nach München in einem defekten Meridian-Zug ausgeharrt. Ursache sei ein Ausfall der Fahrzeugsteuerung gewesen, teilte die Bayerische Oberlandbahn heute mit. Der voll besetzte Zug war gestern um 18.20 Uhr zwischen Bad Endorf und Rosenheim auf freier Strecke liegengeblieben.

Erst mehr als vier Stunden später, gegen 22.30 Uhr, war die Evakuierung abgeschlossen und alle Fahrgäste auf der Weiterfahrt. Die Oberlandbahn sagte den Fahrgästen über die sonst üblichen Kundengarantien hinaus eine Pauschale als Entschädigung zu.

Das Unternehmen erkenne damit die besonderen belastenden Umstände durch die lange Wartezeit an. Nicht zuletzt waren Durchsagen des Lokführers zunächst nur im vorderen Zugteil zu hören – die anderen Fahrgäste wurden erst informiert, als ein Notfallmanager eintraf.

„Katastrophales Management“

Auf Facebook berichteten Nutzerinnen und Nutzer von teils chaotischen Zuständen: „Das war ein katastrophales Management. 2 1/2 Stunden im voll besetzten Zug, im vorderen Teil die Klos kaputt. Kinder heulten, weil sie aufs Klo mussten, kaum Durchsagen, dolmetschen für Touris mussten Fahrgäste“, schrieb ein User. Laut Oberlandbahn waren zwei von vier Toiletten in einem der beiden Zugteile defekt, die anderen WCs hätten funktioniert.

Zunächst sollte der Zug abgeschleppt werden, was aber scheiterte. Etwa 300 Passagierinnen und Passagiere konnten schließlich in einem Ersatzzug weiterfahren. Die übrigen wurden mit Bussen weiterbefördert.