Griechischer Premier bricht wegen Waldbrands Urlaub ab

Griechenlands neuer Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis hat angesichts eines großen Waldbrands auf der Insel Euböa seinen Urlaub abgebrochen. Der Regierungschef kehre früher als geplant von seiner Heimatinsel Kreta zurück, berichtete gestern der staatliche Fernsehsender ERT.

Die Feuerwehr kämpfte unterdessen mit einem Großaufgebot gegen die Flammen an. Auf der rund 100 Kilometer östlich von Athen gelegenen Ägäis-Insel wurden ein Kloster und drei Dörfer geräumt, wie die Behörden mitteilten.

Rauch bis nach Athen

Die Rauchschwaden reichten bis in die griechische Hauptstadt. Hunderte Bewohner der Dörfer Kontodespoti, Stavros und Makrymalli mussten ihre Häuser verlassen, weil der Wind das Feuer weiter anfachte. „Rundum sind Flammen, und die Atmung fällt schwer“, sagte der Bürgermeister von Dirfys-Messapia dem Sender ERT. „Höfe stehen in Flammen.“ Bei Bedarf würden weitere Evakuierungen folgen.

Zuvor war vorsorglich das Kloster Panagia Makrymallis geräumt worden, wie der TV-Sender Skai berichtete. „Die Flammen sind 20 bis 30 Meter hoch … man kann nicht einmal die Sonne sehen“, sagte der freiwillige Feuerwehrmann Panos Agiannitis Athens kommunalem Radiosender. „Ich hatte Angst um mein Leben … man konnte die Hitze in 250 Meter Entfernung spüren“, schilderte er seine Erfahrung.

Region sieht sich gerüstet

Die Bewohner mehrerer Dörfer waren zuvor bereits in Alarmbereitschaft versetzt worden. „Wir sind perfekt vorbereitet“, bekräftigte der neue Regionalgouverneur für Zentralgriechenland, Fani Spanos, im Sender TV Skai.

Euböa ist nach Kreta die zweitgrößte griechische Insel. Nach Angaben der amtlichen Nachrichtenagentur ANA war das Feuer kurz nach 2.00 Uhr früh an einem Straßenrand im Zentrum der Insel ausgebrochen. Wegen der Trockenheit und des dichten Pflanzenwuchses in dem Pinienwald habe es sich schnell ausgebreitet. Starke Winde trieben die Rauchschwaden auch in die angrenzenden Regionen Magnisia im Norden sowie nach Attika und Athen im Süden.