Verletzte bei Protesten in Kaschmir

Nach der umstrittenen Aberkennung der Autonomierechte der indischen Kaschmir-Region hat die indische Polizei Proteste mit Verletzten bestätigt. „Es gab ein paar wenige Verletzungen durch Schrotkugeln, die Leute wurden behandelt und dann zurückgeschickt“, sagte heute ein Polizeisprecher gegenüber der dpa.

Die indische Regierung hatte dem Bundesstaat Jammu und Kaschmir Anfang vergangener Woche den Autonomiestatus entzogen, ohne die Bevölkerung vorher zu informieren. Zehntausende Streitkräfte wurden in das Himalaya-Gebiet geschickt, um Proteste gegen das Vorgehen der Regierung in Neu-Delhi zu verhindern. Internet und Telefon sind seither blockiert. Es gilt eine Ausgangssperre.

Mit der Neuregelung will Premierminister Narendra Modi die Region stärker in das mehrheitlich hinduistische Indien integrieren. Die Autonomieregelung sicherte der indischen Kaschmir-Region unter anderem eine eigene Verfassung und weitgehende Kompetenzen zu.

Die indische Behörden weisen weiterhin Medienberichte zurück, wonach es in den vergangenen Tagen im Kaschmir-Tal größere Proteste gegeben habe. Die Presse kann das wegen der dort eingeschränkten Bewegungsfreiheit kaum nachprüfen. Laut dem Gouverneur der indischen Kaschmir-Region, Satya Pal Malik, sollen mehrere Einschränkungen – auch der Bewegungsfreiheit – nach dem morgigen indischen Unabhängigkeitstag gelockert werden. Das sagte er der Zeitung „Times of India“.