Argentiniens Regierung kürzt nach Wahlschlappe Steuern

Nach der Schlappe bei den landesweiten Vorwahlen hat der argentinische Präsident Mauricio Macri eine Reihe von Erleichterungen für Arbeiter und Unternehmen angekündigt. „Ich habe euch gehört“, sagte heute der Staatschef in einer Ansprache.

Er versprach Steuerkürzungen für Arbeiterinnen, Arbeiter und Angestellte, eine Streckung der Abgaben für kleine und mittelständische Unternehmen, Boni für Beschäftigte im öffentlichen Dienst und eine Anhebung des Mindestlohns. Zudem soll der Benzinpreis für 90 Tage eingefroren werden.

Bei den Vorwahlen am Sonntag hatte Macri eine herbe Niederlage hinnehmen müssen. Der Oppositionskandidat Alberto Fernandez erhielt 47,6 Prozent der Stimmen, Macri kam lediglich auf 32 Prozent. Die Vorwahlen gelten als wichtiger Stimmungstest für die Präsidentenwahl im Oktober.

Nach der Wahl waren die Aktienmärkte und der Peso eingebrochen. Viele Anleger fürchteten offenbar einen Wahlsieg von Fernandez und dessen Vizekandidatin, Ex-Präsidentin Cristina Kirchner. Die ehemalige Staatschefin steht für eine protektionistische Wirtschaftspolitik und ist in eine Reihe von Korruptionsskandalen verwickelt. Angesichts der hohen Inflation und der starken Abwertung des Peso in den vergangenen Jahren hatten sich allerdings zuletzt viele Wählerinnen und Wähler von Macri und seinem liberalen Wirtschaftskurs abgewandt.