GB: Spots von VW und Philadelphia wegen Klischees verboten

In Großbritannien sind erstmals nach der Einführung neuer Regeln gegen schädliche Geschlechterklischees im Juni zwei Werbespots verboten worden. Einer der Spots stammt von Volkswagen, der zweite vom Lebensmittelhersteller Philadelphia. Das berichteten mehrere britische Medien heute.

Im Werbespot für Streichkäse von Philadelphia sind zwei Väter – beide mit Kind – in einem Restaurant zu sehen. Als die beiden mit Streichkäse bestrichene Brote auf einem Laufband sehen, setzen sie die Kleinkinder irrtümlich auf das Laufband ab.

Unternehmen weisen Vorwürfe zurück

Laut der nationale Werbebehörde Großbritanniens, die Advertising Standards Authority (ASA), die vor zwei Monaten ihre Arbeit aufgenommen hat, beruhe der Werbespot „auf dem Stereotyp, dass Männer nicht so gut wie Frauen fähig sind, für Kinder zu sorgen“. Der Mondelez-Konzern, zu dem Philadelphia gehört, konterte der BBC zufolge jedoch, dass der Clip ein positives Bild von Männern zeige.

Zu einem ähnlichen Urteil kam ASA hinsichtlich einer VW-Werbung für dessen e-Golf. Der Spot zeigt in verschiedenen Szenen Männer, die Berge erklimmen, ins Weltall reisen und trotz Beinprothese sportliche Bestleistungen erzielen. Kurze Zeit später ist eine Frau zu sehen, die neben einem Kinderwagen auf einer Parkbank sitzt und liest.

Der Werbebehörde zufolge würde die VW-Werbung durch die Nebeneinanderstellung von Männern bei „abenteuerlichen Aktivitäten“ und Frauen in einer „passiven, stereotypisch pflegenden Rolle“, Geschlechterstereotypen präsentieren, die „Schaden verursachen könnten und dadurch regelwidrig sind“. VW wies die Vorwürfe laut BBC von sich.