Bericht: Gibraltar erlaubt iranischem Tanker Auslaufen

Der vor Gibraltar von Großbritannien festgesetzte iranische Tanker ist einem Medienbericht zufolge wieder freigegeben worden. Die Zeitung „Gibraltar Chronicle“ berichtete gestern, dass Gibraltars Regierungschef Fabian Picardo entschieden habe, die „Grace 1“ freizugeben. Man habe eine schriftliche Erklärung der iranischen Regierung erhalten, dass die Ölladung nicht in Syrien gelöscht werde.

Grace 1
AP/Marcos Moreno

Hoffnung auf Deeskalation

Ein Gesuch des US-Justizministeriums, das eine Freigabe verhindern sollte, habe dem Gericht nicht vorgelegen, sagte der oberste Richter, Anthony Dudley. Die britische Regierung hatte zuvor bekanntgegeben, dass es ein entsprechendes Gesuch gebe.

Es war aber zunächst unklar, ob das vor sechs Wochen festgesetzte Schiff sofort in See stechen kann. Auch ein Regierungssprecher konnte auf Anfrage dazu keine Auskunft geben. Mit der Entscheidung wächst die Hoffnung auf eine Deeskalation in dem schwelenden Konflikt zwischen dem Iran und mehreren westlichen Ländern, darunter den USA und Großbritannien.

Anfang Juli gestoppt

Der iranische Tanker war am 4. Juli vor der Küste Gibraltars von der britischen Marine gestoppt worden. Grund war der Verdacht, dass das Schiff Öl nach Syrien schmuggeln sollte. Das wurde als Verstoß gegen EU-Sanktionen gewertet. Der Iran bestreitet die Vorwürfe. Er setzte zwei Wochen später den unter britischer Flagge fahrenden Tanker „Stena Impero“ in der Straße von Hormus mit der Begründung fest, er habe gegen das Seerecht verstoßen. Ein Sprecher der Reederei der „Stena Impero“ sagte, die Lage sei unverändert.