Peter Fonda in einer Szene des Films „Easy Rider“
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1940–2019

„Easy Rider“-Star Peter Fonda ist tot

Der US-Schauspieler Peter Fonda, der durch den Kultfilm „Easy Rider“ berühmt geworden ist, ist tot. Er sei am Freitag in seinem Haus in Los Angeles an den Folgen von Lungenkrebs gestorben, teilte seine Familie mit. Der Sohn von Hollywood-Star Henry Fonda und jüngere Bruder von Schauspielerin Jane Fonda wurde 79 Jahre alt.

Fondas Agent verkündete die Todesnachricht in einer von der Familie des 79-Jährigen unterzeichneten Erklärung. „Während wir den Verlust dieses herzlichen und freundlichen Mannes betrauern, wünschen wir allen, seinen unbezähmbaren Lebensgeist und seine Liebe für das Leben zu feiern“, hieß es darin. „Zu Ehren von Peter, bitte erhebt ein Glas auf die Freiheit.“

Fonda war 1969 mit seiner Rolle als Biker in dem Film „Easy Rider“ der Durchbruch gelungen. Er spielte an der Seite von Dennis Hopper und dem jungen Jack Nicholson einen von zwei Motorradfahrern, die auf der Suche nach Freiheit gemeinsam durch die Weiten des Südwestens der USA touren. Der Film wurde zum Klassiker der Anti-Establishment-Bewegung der späten 60er Jahre und brachte Fonda eine Oscar-Nominierung für das beste Originaldrehbuch ein.

Auch Erfolg als Regisseur

In der Folge verkörperte der Sohn des Schauspielers Henry Fonda immer wieder die Rolle des rebellischen Bikers. Als Regisseur machte sich Fonda mit Produktionen wie „Der weite Ritt“ (1970) und dem Science-Fiction-Film „Expedition in die Zukunft“ (1973) einen Namen. Eine weitere Oscar-Nominierung als bester Hauptdarsteller brachte ihm das Drama „Ulee’s Gold“ (1998) ein.

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US-Schauspieler Peter Fonda
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Fonda im Vorjahr bei einer Preisverleihung in den USA
Ein Mann legt am „Walk of Fame“ in Los Angeles Blumen auf den Stern von Peter Fonda
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Auf dem Walk of Fame in Hollywood wurden spontan Blumen für Fonda niedergelegt
Jane Fonda und ihr Bruder Peter Fonda neben den Fuß- und Handabdrücken ihres Vaters Henry Fonda vor dem Chinese Theatre in Hollywood
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Schauspielfamilie: Peter Fonda neben seiner Schwester Jane – vor den Handabdrücken ihres nicht minder bekannten Vaters Henry Fonda
Peter Fonda auf einem Nachbau seines Motorrads aus dem Film „Easy Rider“
Reuters/Mario Anzuoni
Fonda und ein Nachbau seines Motorrads aus dem Film „Easy Rider“, der ihn zum Star machte

Familie und Kollegen trauern

Seine Schwester Jane Fonda erklärte, sie habe in den vergangenen Tagen „wunderschöne Zeit allein“ mit ihm verbracht. „Er ist lachend gegangen.“ Der Tod ihres „gutherzigen“ Bruders stimme sie sehr traurig. Viele Schauspielkollegen des Verstorbenen äußerten sich bestürzt.

TV-Hinweis

Der ORF ändert in memoriam Peter Fonda sein Programm. Am Sonntag zeigt ORF2 um 23.55 Uhr den Film „Easy Rider“.

„Peter Fonda war ein revolutionärer Filmemacher während revolutionären Zeiten“, würdigte Regisseur Rob Reiner den Verstorbenen. Man werde seinen Geist vermissen. Der britische Regisseur Edgar Wright schrieb auf Twitter, Fonda sei „Legende der Gegenkultur, bahnbrechender Schauspieler und rundherum ein Held im wirklichen Leben“ gewesen.

Illeana Douglas hob auf Twitter die Bedeutung von „Easy Rider“ für die Filmgeschichte hervor. Der 40 Jahre alte Film zeigte „den Aufschwung der Hippie-Kultur, verurteilte das Establishment und feierte die Freiheit“, schrieb Douglas. „Peter Fonda verkörperte diese Werte und impfte sie einer Generation ein.“ Der Film markiere den Beginn des „unabhängigen Kinos“.