Heftiges Feuergefecht in Kaschmir

An der Grenzlinie zwischen dem indischen und dem pakistanischen Teil Kaschmirs haben sich Streitkräfte aus beiden Ländern heute ein heftiges Feuergefecht geliefert. Ein hochrangiger Regierungsvertreter aus Neu-Delhi sagte der Nachrichtenagentur AFP, der „schwere“ Schusswechsel dauere noch an. Ein indischer Soldat soll dabei getötet worden sein. Pakistan äußerte sich zunächst nicht zu dem Zwischenfall.

In der vergangenen Woche hatte die indische Regierung den Konflikt neu angeheizt, als sie den Sonderstatus mit Autonomierechten für den indischen Teil der Region aus der Verfassung gestrichen hatte. Der Bundesstaat Jammu und Kaschmir soll zudem aufgeteilt und der unmittelbaren Kontrolle Neu-Delhis unterstellt werden.

Um Proteste zu unterbinden, hatte die Regierung Zehntausende zusätzliche Streitkräfte in die Region geschickt und eine Ausgangssperre verhängt. Auch die Telefon- und Internetverbindungen wurden gekappt. Trotzdem kam es im indischen Teil Kaschmirs zu gewaltsamen Zusammenstößen zwischen Demonstranten und der Polizei. Mittlerweile wurden einige Telefon- und Internetverbindungen wieder freigegeben.

Pakistan bewertet UNO-Sicherheitsratssitzung positiv

Pakistans Ministerpräsident Imran Khan bewertete unterdessen die Sitzung des UNO-Sicherheitsrates zum jahrzehntealten Kaschmir-Konflikt zwischen seinem Land und Indien positiv. Erstmals seit 50 Jahren hätten sich die Spitzendiplomaten der Welt des Themas angenommen und über die ernste Lage in dem „besetzten Jammu und Kaschmir“ beraten, twitterte er.

Mit dieser Formulierung spielte er auf den indisch kontrollierten Teil Kaschmirs an. Khan sagte, die Sitzung habe elf frühere Resolutionen des Sicherheitsrates bestätigt, nach denen Kaschmir das Recht zur Selbstbestimmung habe. Das Thema hatte China auf die Tagesordnung gebracht.