Prinz Andrew „entsetzt“ über Vorwürfe im Epstein-Skandal

Neun Tage nach dem Suizid des mutmaßlichen Sexualverbrechers Jeffrey Epstein hat sich der britische Prinz Andrew „entsetzt“ über die Anschuldigungen gegen ihn in dem Missbrauchsskandal gezeigt.

Der Buckingham-Palast wies die Vorwürfe gegen den mittleren Sohn von Königin Elizabeth II. erneut zurück, wie die britische Nachrichtenagentur PA am Sonntag berichtete. Die Boulevardzeitung „Mail on Sunday“ hatte zuvor ein Video veröffentlicht, das Prinz Andrew angeblich im Haus Epsteins zeigt.

Video von Zeitung veröffentlicht

„Seine Königliche Hoheit verurteilt die Ausbeutung eines jeden Menschen, und die Andeutung, dass er ein solches Verhalten dulden, daran teilnehmen oder es unterstützen würde, ist abscheulich“, erklärte der Buckingham-Palast. Das von der „Mail on Sunday“ veröffentlichte Video zeigt angeblich Prinz Andrew im Jahr 2010 im New Yorker Haus des US-Multimillionärs Epstein beim Abschied von einer jungen Frau.

Virginia Giuffre, eine der Hauptzeuginnen im Fall Epstein, sagte 2016 aus, sie habe als Minderjährige Sex mit Prinz Andrew gehabt. Der Buckingham-Palast hat die Anschuldigung stets zurückgewiesen.

Gehörte zu Epsteins Bekanntenkreis

Epstein war vor eineinhalb Wochen tot in seiner New Yorker Gefängniszelle aufgefunden worden. Am Sonntag bestätigte ein Gerichtsmediziner, dass sich der Ex-Investmentbanker erhängt habe.

Der 66-Jährige soll jahrelang minderjährige Mädchen sexuell missbraucht und zur Prostitution angestiftet haben. Bei einer Verurteilung hätten Epstein, der gute Kontakte zu Politikern und Prominenten hatte, bis zu 45 Jahre Haft gedroht. Zu seinen Bekannten oder Freunden zählten einst Ex-US-Präsident Bill Clinton und der heutige Präsident Donald Trump. Auch Prinz Andrew wird in Berichten häufig als Freund Epsteins genannt.