Neuseeland: Handskulptur „Quasi“ verschreckt Hauptstadt

In Neuseelands Hauptstadt Wellington wird derzeit heftig über eine Kunstinstallation debattiert. „Quasi“ heißt die fünf Meter hohe Skulptur des in Australien lebenden neuseeländischen Künstlers Ronnie van Hout. Es handelt sich um eine Hand mit einem finster dreinschauenden Gesicht.

Mithilfe eines Hubschraubers wurde die Installation gestern auf dem Dach der City Gallery für zeitgenössische Kunst in Wellington angebracht. Dort soll sie die nächsten drei Jahre lang bleiben – nicht gerade zur Freude vieler Stadtbewohnerinnen und -bewohner.

„Ekelerregendes, bösartiges Wesen“

Viele fühlen sich an eine Schöpfung des US-Horrorautors H. P. Lovecraft erinnert. Andere bezeichnen „Quasi“ als „ein ekelerregendes, bösartiges Wesen“, was ebenfalls ein wenig an Lovecrafts legendäres Monster Cthulhu erinnert. In den Sozialen Netzwerken gibt es freilich auch Stimmen, die „Quasi“ wohlgesonnen sind – die Skulptur könne die Galerie zum „Anziehungspunkt“ für Reisende machen, hieß es.

Künstler Van Hout hatte mit der Skulptur nichts Böses im Sinn. 2016 wurde sie in der Stadt Christchurch aufgestellt. Dort sollte sie fünf Jahre nach dem verheerenden Erdbeben einen zentralen Platz mit neuem Leben erfüllen.

Die Figur sei „in Teilen ein Selbstporträt“, sagte Van Hout. Für die Skulptur soll er seine eigenen Körperteile eingescannt haben – „als ob die Hand des Künstlers ein monströses Eigenleben entwickelt hätte“, heißt es dazu in einem Text der Galerie.

Der Name „Quasi“ spielt auf Victor Hugos berühmte Romanfigur Quasimodo aus „Der Glöckner von Notre-Dame“ an. Eine Ähnlichkeit mit US-Präsident Donald Trump, die manche entdeckt haben wollen, ist laut City Gallery Wellington rein zufällig.