Vier Menschen starben seit 2009 in Schubhaft

Vier Menschen sind seit 2009 in österreichischer Schubhaft gestorben. Das geht aus einer parlamentarischen Anfragebeantwortung des Innenministeriums an NEOS hervor. Drei dieser Fälle waren bekannt. Der vierte Todesfall trug sich im Jahr 2013 im Polizeianhaltezentrum Hernalser Gürtel zu und dürfte laut APA-Informationen natürlicher Ursache gewesen sein. Näheres war vorerst nicht zu erfahren.

Die Polizei erteilt keine Auskunft über abgeschlossene Verfahren, hieß es gestern auf Anfrage. Das Innenministerium verwies auf weitere Recherchen.

Offene Fragen

Der jüngste Todesfall in einem Polizeianhaltezentrum ereignete sich am 12. Juni. Dabei starb ein 58-jähriger Ungar im Polizeianhaltezentrum Rossauer Lände aus bisher unbekannter Ursache. NEOS-Abgeordnete Stefanie Krisper hatte an das Innenministerium die Fragen gestellt. Viele davon wurden mit Verweis auf das bei der Staatsanwaltschaft Wien anhängige Ermittlungsverfahren nicht beantwortet.

So bleibt unklar, wann der Gesundheitszustand des 58-Jährigen erstmals überprüft wurde und wie viele amtsärztliche Untersuchungen stattfanden. Auch ob einschreitende Beamte Wahrnehmungen zum Gesundheitszustand hatten und wie oft und wann der Zustand des Schubhäftlings überprüft wurde, wird nicht beantwortet.