US-Polizist fünf Jahre nach tödlichem Würgegriff gefeuert

Mehr als fünf Jahre nach dem Tod des Afroamerikaners Eric Garner bei einer Kontrolle in New York hat die Polizei den verantwortlichen Beamten entlassen. Der Polizist könne unter den gegebenen Umständen nicht mehr als Beamter der New Yorker Polizei arbeiten, sagte der Chef der Behörde, James O’Neill, heute. Diese „schwere“ Entscheidung sei in den vergangenen Tagen gefallen, nachdem eine behördeninterne Richterin die Entlassung des Polizisten empfohlen hatte. O’Neill sprach in Bezug auf den Tod Garners von einer „unumkehrbaren Tragödie“.

James O’Neill
AP/Richard Drew

Garner war am 17. Juli 2014 im New Yorker Stadtteil Staten Island von Polizisten gestoppt worden, weil er vermutlich illegal mit Zigaretten handelte. Ein Passant hielt auf einem Video fest, wie ihn drei Polizisten zu Boden warfen und ihm die Luft abdrückten. Der damals 43-Jährige starb danach im Krankenhaus. Laut Autopsie führte der Würgegriff mit zum Tod Garners. Die Familie hatte von der Stadt New York als Entschädigung eine Zahlung von 5,9 Millionen Dollar (etwa 5,3 Mio. Euro) erhalten.

Demonstration in New York
AP/Craig Ruttle

Garners Tod hatte weltweit für Schlagzeilen gesorgt und seine letzten Worte – „I can’t breathe“ (Ich kann nicht atmen) – waren zu einer Parole der „Black Lives Matter“-Bewegung geworden. Diese setzt sich in den USA für Gleichberechtigung von Schwarzen und Weißen und gegen Polizeigewalt ein. Menschenrechtsaktivisten hatten immer wieder die Entlassung des Polizisten gefordert. Die Polizeigewerkschaft hatte die Forderungen als unberechtigt zurückgewiesen und gesagt, der Polizist werde zum Sündenbock gemacht.