Iran-Tanker: USA warnen Griechenland vor „Terroristenhilfe“

Die USA haben Griechenland und alle Häfen im Mittelmeer gewarnt, den aus Gibraltar kommenden iranischen Supertanker andocken zu lassen. Geschäfte mit dem Schiff entsprächen einer Unterstützung von Terroristen, erklärte ein Sprecher des US-Außenministeriums heute. Athen hat nach eigenen Angaben bisher aber ohnehin keine offizielle Anfrage über eine Anlegeerlaubnis.

Der Tanker soll nach US-Angaben im Dienst der iranischen Revolutionsgarden stehen, die von den USA als Terrororganisation eingestuft werden. Terroristen zu unterstützen, könne hohe Geld- und langjährige Haftstrafen nach sich ziehen, warnte das Außenministerium.

Der von Gibraltar freigegebene iranische Supertanker „Adrian Darya-1“ schien zuletzt auf dem Weg in die griechische Hafenstadt Kalamata. Zunächst hatte das Schiff jedoch griechischen Behörden zufolge keine offizielle Anfrage gestellt, um dort anzulegen. Das Schiff war zuvor mehr als sechs Wochen in Gibraltar unter dem Vorwurf festgehalten worden, das EU-Embargo gegen Syrien zu unterlaufen. Danach hatte der Iran einen britischen Tanker festgesetzt.

Iran kündigte Gespräche mit Macron an

Aus Athen hieß es, es liege keine Anfrage vor. Griechische Marinebehörden teilten indes mit, sie verfolgten die Mittelmeer-Route des mittlerweile freigegebenen Schiffs und kooperierten mit dem griechischen Außenministerium.

Unterdessen kündigte der iranische Außenminister Mohammad Jawad Zarif laut der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur IRNA für Freitag Gespräche mit Frankreichs Präsidenten Emmanuel Macron sowie Außenminister Jean-Yves Le Drian in Paris an. In der nächsten Woche sei außerdem ein Besuch in China geplant.

Macrons diplomatischer Berater Emmanuel Bonne hatte bereits Anfang Juli in Teheran Gespräche geführt, um ein Scheitern des internationalen Atomabkommens mit dem Iran zu verhindern. Nach jahrelangen Verhandlungen hatten sich im Juli 2015 der Iran, die Gruppe der fünf UNO-Vetomächte, darunter Frankreich, sowie Deutschland auf ein umfassendes Atomabkommen geeinigt. US-Präsident Trump kündigte es im Mai 2018 auf.

USA verhängten neue Sanktionen

Seit dem Ausstieg verhängte Washington eine Reihe neuer Sanktionen gegen den Iran. Der Iran antwortete unter anderem mit der Drohung, seine Urananreicherung zu erhöhen und machte dies Anfang Juli wahr.

Der Fall des iranischen Öltankers hatte die diplomatischen Spannungen zwischen dem Iran und westlichen Staaten weiter verschärft. Zwei Wochen nach der Festsetzung der „Grace 1“ setzte der Iran im Persischen Golf das britische Schiff „Stena Impero“ fest und hatte zuletzt mit „schwerwiegenden Konsequenzen“ bei einer dauerhaften Beschlagnahmung seines Öltankers gedroht.