USA drohen wegen iranischen Tankers mit Sanktionen

US-Außenminister Mike Pompeo hat im Fall des im Mittelmeer fahrenden iranischen Öltankers „Adrian Darya 1“ mit Strafmaßnahmen gedroht. Jeder, der das Schiff unterstütze oder die Einfahrt in die Häfen erlaube, riskiere, mit US-Sanktionen belegt zu werden, sagte Pompeo.

Sollte das Schiff wieder Kurs auf Syrien aufnehmen, würden die USA alle in Einklang mit den Sanktionen stehenden Maßnahmen ergreifen, um das zu verhindern, so Pompeo. Das Schiff hat Gibraltar am Sonntag verlassen. Schiffsdaten von gestern ergaben, dass der Tanker Kurs auf den griechischen Hafen Kalamata an der Südküste des Peloponnes aufgenommen hat. Griechenland hat erklärt, bisher keine Anfrage des Schiffs erhalten zu haben, in einen Hafen einzulaufen.

Das Schiff hat etwa zwei Millionen Barrel Öl geladen. Die USA sehen Verbindungen zwischen dem Tanker und den iranischen Revolutionsgarden, die von der Regierung in Washington als Terrororganisation eingestuft werden. Das Schiff war am 4. Juli von der britischen Marine vor der Küste Gibraltars gestoppt worden. Grund war der Verdacht, dass er unter Verstoß gegen EU-Sanktionen Öl nach Syrien schmuggeln sollte. Der Iran bestreitet den Vorwurf.

Australische Beteiligung an US-Mission in Straße von Hormus

Unterdessen wurde bekannt, dass Australien sich an der US-geführten Marinemission zum Schutz der Schifffahrt in der Straße von Hormus beteiligen wird. Premierminister Scott Morrison kündigte heute an, seine Regierung werde eine Fregatte, ein Aufklärungsflugzeug sowie Militärangehörige zur Unterstützung der Mission zur Verfügung stellen.

Pompeo und der US-Verteidigungsminister Mark Esper hatten die australische Regierung kürzlich bei einem Besuch in Sydney aufgefordert, sich an der Mission vor der iranischen Küste zu beteiligen. Großbritannien hat sich dem Einsatz in der Meerenge am Persischen Golf bereits angeschlossen.

Der Iran hatte zuletzt wiederholt Tanker in der Straße von Hormus festgesetzt. Zudem wurden in der Region mehrere Tanker angegriffen, wofür Washington ebenfalls Teheran verantwortlich machte.

Die Straße von Hormus ist ein strategisch wichtiges Nadelöhr für den Transport von Öl. Rund ein Drittel des auf dem Seeweg transportierten Öls wird durch die Meerenge zwischen dem Iran und dem Oman befördert, die den Persischen Golf mit dem Golf von Oman verbindet.