Zahl der EU-Einwanderer nach GB wurde unterschätzt

Die britische Statistikbehörde ONS (Office for National Statistics) hat den Einwanderungsüberschuss aus der EU in den vergangenen Jahren erheblich unterschätzt. Das teilte die Behörde gestern mit. Der tendenzielle Rückgang der Anzahl der Einwanderer aus der EU seit dem Brexit-Votum sei dabei nicht infrage gestellt, sagte ein ONS-Sprecher auf Anfrage der dpa.

Den Angaben zufolge wurde der Einwanderungsüberschuss (Differenz zwischen Einwanderern und Auswanderern) aus EU-Ländern beispielsweise zwischen April 2015 und April 2016 um 16 Prozent zu niedrig angegeben. Statt 178.000 hätten sich in Wahrheit 207.000 zusätzliche Menschen aus der EU in diesem Zeitraum in Großbritannien niedergelassen. Die Zahl der Einwanderer aus Nicht-EU-Ländern sei dagegen überschätzt worden.

Die Korrektur kam nur einen Tag vor der Veröffentlichung der aktuellen vierteljährlichen ONS-Einwanderungsstatistik. Die Zahlen seien mit Vorsicht zu genießen, teilte die Behörde mit. Herausgekommen war der Irrtum durch einen Vergleich mit anderen Quellen. Erhoben werden die ONS-Schätzungen durch Umfragen auf Flughäfen. Diese Methode sei jedoch anfällig für Fehler, hieß es.