Causa Casinos: Rothensteiner verteidigt Vorgehen

In der turbulenten Causa Casinos mit umstrittenen Postenbesetzungen hat sich Aufsichtsratspräsident Walter Rothensteiner in einem internen Brief gegenüber den anderen Aufsichtsräten verteidigt. Das berichtete die ZIB2 gestern Abend. In dem Schreiben räumt Rothensteiner ein, dass die Bestellung des Wiener FPÖ-Bezirksrats Peter Sidlo in den Vorstand nicht ganz „konfliktfrei erfolgte“ und es im Vorfeld „divergierende Meinungen“ gab.

Der beauftragte Personalberater Egon Zehnder hatte davon abgeraten, Sidlo als Finanzvorstand zu bestellen, da er nicht qualifiziert sei und es ihm an entsprechender Führungserfahrung fehle, wie es in dem von mehreren Medien zitierten Gutachten heißt.

Casinos: Rothensteiner-Brief an Aufsichtsräte

Der ZIB2 liegt ein interner Brief vor, in dem sich Casinos Aufsichtsratspräsident Walter Rothensteiner gegenüber den anderen Aufsichtsräten verteidigt.

Rothensteiner sieht Sidlo als kompetent an

Doch dieses gelangte nie in den gesamten Aufsichtsrat des teilstaatlichen Glücksspielkonzerns. „Aus Datenschutzgründen“, wurde dazu dem „Standard“ erklärt. Im Schreiben an seine Kollegen erinnert Rothensteiner die Aufsichtsräte daran, dass sie dazu ja eine interne Abstimmung durchgeführt hatten, und „diese ergab eine Mehrheit dafür, den vollständigen Bericht nicht allen Aufsichtsratsmitgliedern zur Verfügung zu stellen“.

In einer Stellungsnahme zur ZIB2 meinte Rothensteiner, Sidlo verfüge über alle Qualifikationen eines Finanzvorstandes, und Rothensteiner räumte gleichzeitig ein: „Was auf politischer Ebene ausgemacht wurde oder nicht, ist mir nicht bekannt.“

Rothensteiner sprach sich auch gegen eine Suspendierung Sidlos aus, dessen Bestellung nun Anlass für Ermittlungen der Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft (WKStA) ist. Gegenüber der ZIB2 meinte er, zuerst solle man die Ermittlungen abwarten.

Anzeige wegen „unnötiger Belastungen“

Zuvor war bekanntgeworden, dass es in der Causa Casinos eine weitere anonyme Anzeige gibt. Diese richtet sich gegen Rothensteiner, weil der vorzeitig erfolgte Vorstandsumbau „unnötige Belastungen in Millionenhöhe“ verursacht habe, zitierte der „Standard“ gestern aus der Sachverhaltsdarstellung. Rothensteiner selbst wehrte sich.

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