Hamdok als Übergangsregierungschef im Sudan vereidigt

Im Sudan ist der Wirtschaftsexperte Abdalla Hamdok als Übergangsregierungschef vereidigt worden. Als „oberste Prioritäten“ bezeichnete Hamdok gestern einen dauerhaften Frieden, eine Bekämpfung der Wirtschaftskrise und eine „ausgeglichene Außenpolitik“.

Der Wirtschaftsexperte Abdalla Hamdok
AP

Es wird erwartet, dass das neue Kabinett binnen einer Woche zusammengestellt wird. Hamdok hatte jahrelang als Wirtschaftsexperte für die Vereinten Nationen gearbeitet.

Gestern war auch der „Souveräne Rat“ vereidigt worden, der den zuvor regierenden Militärrat ablöste. Das aus fünf Militärs und sechs Zivilisten bestehende Gremium soll eine rund dreijährige Übergangsphase hin zur Demokratie leiten. An der Spitze steht der General Abdel Fattah al-Burhan, der zuvor bereits Chef des Militärrats war. Er soll nach 21 Monaten von einem Zivilisten abgelöst werden.

Die sudanesische Armee hatte am 11. April nach monatelangen Unruhen den autoritär herrschenden Staatschef Omar al-Bashir gestürzt, der 1989 durch einen Putsch an die Macht gelangt war. Der in der Folge herrschende Militärrat und die Protestbewegung unterzeichneten dann am vergangenen Wochenende nach wochenlangen Verhandlungen ein Abkommen zur Bildung einer Übergangsregierung.