FPÖ wirbt auf Plakaten für Koalition mit ÖVP

Die FPÖ buhlt weiter um die Gunst der ÖVP – nun auch im öffentlichen Raum. Auf der ersten Plakatwelle der Freiheitlichen mit Norbert Hofer und Herbert Kickl wird um die Fortsetzung der Koalition geworben. „Koalition für unsere Heimat fortsetzen“, lautet der gemeinsame Slogan unter den Plakaten. Getrennt sind Hofer und Kickl auf den Sujets: Jenes mit Parteichef Hofer ist mit „Fair. Sozial. Heimattreu“ betitelt.

„Mit Sicherheit für Österreich“ steht über Kickls Porträt. Kolportierte Meinungsverschiedenheiten zwischen den beiden bezeichnete Hofer als absurd. Immerhin sei man gemeinsam zurückgetreten, das sei der größte Beweis von Einigkeit. „Zwischen uns passt kein Blatt Papier“, so Hofer in einer Pressekonferenz heute.

Der designierte FPÖ-Parteiobmann Norbert Hofer und der FPÖ-Klubobmann Herbert Kickl präsentieren Plakate zur Nationalratswahl 2019
APA/Hans Klaus Techt

Kurz braucht „einen Mutmacher“

Als geschichtsträchtig bezeichnete der Spitzenkandidat auch die klare Koalitionsansage schon vor der Wahl: „Wir kokettieren nicht in andere Richtungen.“ Mit der politischen Performance der ÖVP und deren „Linksschwenk“ sei man aber nicht glücklich. Die Parteifarbe Türkis sei in letzter Zeit eher zu einer „Schmuckfarbe“ verkommen, findet Kickl. Man wolle Parteichef Sebastian Kurz daher „an der Hand nehmen“, um ihn wieder auf den rechten Weg zu bringen. Dieser brauche einen „Mutmacher“.

Sollte man die Koalition nach der Wahl nicht fortsetzen, würden die Freiheitlichen in die Opposition gehen, kündigte Hofer abermals an. Gelassen zeigte er sich, was Absagen vonseiten der ÖVP an einen möglichen Innenminister Kickl betrifft. Vor der Wahl sehe vieles anders aus als danach, argumentierte er. FPÖ-Generalsekretär Harald Vilimsky meinte gar, Kickl habe in kürzester Zeit „Duftmarken“ in der österreichischen Sicherheitspolitik gesetzt.

Störung durch VGT-Aktion

Der Vorstoß der ÖVP zu einer Ausweitung des Kopftuchverbots macht den Freiheitlichen hingegen wieder Hoffnung. Sowohl Hofer als auch Kickl befürworten dies und wollen in der nächsten Nationalratssitzung mit einem dahin gehenden Initiativantrag gleich die Probe aufs Exempel machen. Dennoch warnte Kickl davor, im Wahlkampf „den Blinker rechts raus zu hauen“ und nach der Wahl links abzubiegen.

Gestört wurde die Plakatpräsentation der Freiheitlichen von einem Aktivisten des Vereins gegen Tierfabriken (VGT), dessen Obmann Martin Balluch für die Liste JETZT bei der Nationalratswahl kandidiert. „Die FPÖ hat den Tierschutz verraten“, unterbrach er die Veranstaltung. Der Mann zog nach seiner Ansprache wieder ab. Der VGT bekannte sich danach via Aussendung zu der Aktion.