Grüne plakatieren Umwelt- und Antikorruptionssujets

Die Grünen haben heute ihre ersten Wahlkampfplakate für die kommende Nationalratswahl präsentiert. Thematisch geht es bei den Kampagnensujets um Umwelt und Antikorruption. Auf einem Plakat sind Szenen aus dem bekannten „Ibiza-Video“ mit den ehemaligen FPÖ-Politikern Heinz-Christian Strache und Johann Gudenus und der Slogan „Wen würde der Anstand wählen?“ kombiniert.

Spitzenkandidat Werner Kogler nahm bei der Präsentation der Plakate am Wiener Donaukanal die ehemaligen Regierungsparteien ÖVP und FPÖ ins Visier. Beide Parteien hätten die vorgezogenen Neuwahlen zu verantworten. „Die FPÖ ist genetisch auf der schiefen Bahn. Die Ausführungstäterschaft liegt bei Türkis.“ Kritik übte der Grünen-Chef auch an der Spendenoffenlegungspolitik der ÖVP. „Das ist völlig anstandsbefreit.“

Spitzenkandidat der Grünen Werner Kogler präsentiert Wahlplakate
APA/Georg Hochmuth

Kogler hofft auf „sensationelles Comeback“

Auf den Plakaten setzen die Grünen auch wieder auf den aus dem EU-Wahlkampf bekannten Slogan „Zurück zu den Grünen“. In Meinungsumfragen für die Nationalratswahl am 29. September liegt man aktuell bei rund elf Prozent. Bei der Nationalratswahl im Jahr 2017 flogen die Grünen mit 3,8 Prozent aus dem Parlament. „Wenn wir gut sind, schaffen wir ein sensationelles Comeback“, sagte Kogler.

Die Ex-Global-2000-Chefin und Listenzweite der Grünen für die Nationalratswahl, Leonore Gewessler, kritisierte bei der Plakatpräsentation „die verheerende Bilanz“ der Klimapolitik in Österreich. Hier müsse es schnellstmöglich „konkrete Maßnahmen“ geben. Für die Listendritte der Grünen, Sibylle Hamann, war Österreich mit der ÖVP-FPÖ-Regierung „auf dem falschen Weg“. Nach dem Regierungsende sei ein „Ruck durch das Land gegangen“.

Konkrete Wahlkampfforderungen stellten die Politiker noch nicht auf. Kommenden Montag präsentieren Kogler und die NR-Kandidatin und Bundesrätin Ewa Ernst-Dziedzic das Wahlprogramm. Aus Budgetgründen verzichten die Grünen auf Inserate in Zeitungen und Zeitschriften. Ab Ende August werden die Wahlkampfplakate auf rund 24.000 Kleinflächen in Österreich affichiert.