Forum Alpbach: Bioökonomie soll ländlichen Raum aufwerten

Seit März hat Österreich eine Bioökonomiestrategie. Damit sei man im internationalen Vergleich zwar spät dran, vor allem der ländlichen Bereich könne von der möglichst erdölfreien Art des Wirtschaftens profitieren, zeigte sich der ehemalige Rektor der Universität für Bodenkultur, Martin Gerzabek, gegenüber der APA überzeugt. Die Alpbacher Technologiegespräche widmen sich heute dem Thema.

Bei der Bioökonomie geht es darum, dass sich Wirtschaft und Industrie die Natur mit ihren Energie- und Stoffwechselkreisläufen zum Vorbild nehmen und nachhaltig sowie möglichst energie- und ressourcenschonend haushalten. Nachwachsende Rohstoffe aus der Land- und Forstwirtschaft sollen statt Erdöl die nötigen Rohmaterialien und erneuerbare Energie liefern.

Fokus auf wirtschaftliche Kreisläufe

Dabei soll das Hauptaugenmerk auf wirtschaftlichen Kreisläufen und weniger auf dem simplen Verbrennen von Biomasse liegen. Ziel ist dabei vor allem, höherwertige Stoffe aus den Rohmaterialien zu erzeugen, was eine enge Zusammenarbeit mit wissenschaftlicher Technologieentwicklung bedingt.

Er sei „sehr froh, dass es die Strategie gibt“, so Gerzabek, der auch im Rahmen von BIOS Science Austria einer der Hauptinitiatoren war. Nun seien alle wichtigen politischen Akteure an Bord, trotzdem ist man in Deutschland bereits ein gutes Stück weiter.

Die dortige Strategie habe einen Finanzierungspfad, „der im Milliardenbereich angesiedelt ist“, so Gerzabek, der seit kurzem als Präsident der Christian Doppler Gesellschaft (CDG) fungiert. Auch im Alpbacher Plenum werden mehrere Expertinnen und Experten aus Deutschland ihre Sicht der Dinge darlegen.