Manöver Südkoreas sorgt für Verstimmung in Japan

Südkorea hat heute ein zweitägiges Manöver begonnen. Bei der Militärübung kommen nach Angaben der südkoreanischen Marine Kriegsschiffe und Flugzeuge zum Einsatz. Ziel sei es, die Fähigkeiten der Armee zur Verteidigung einer umstrittenen Inselgruppe vor der Ostküste Südkoreas zu trainieren.

Diese ist zwischen Japan und Südkorea umstritten. Sie wird von Seoul kontrolliert und Dokdo genannt. Allerdings erhebt auch Japan Anspruch auf sie. Bei den Japanern heißt sie Takeshima. Seit 1986 hält Südkorea Manöver ab, um die Abwehr eines – äußerst unwahrscheinlichen – Angriffs Japans zu üben.

Beziehungen deutlich verschlechtert

Die japanische Regierung kritisierte die Übungen und forderte deren Aussetzung. Das Außenministerium in Tokio erklärte, die Übungen seien „extrem bedauerlich“. Die japanische Regierung habe diplomatischen Protest in Seoul gegen die Manöver eingelegt.

Die Beziehungen zwischen Japan und Südkorea sind derzeit angespannt. Die beiden Staaten liefern einander einen Handelsstreit und kündigten unlängst die Zusammenarbeit auf dem Gebiet militärischer Aufklärung auf. Hintergrund der Streitigkeiten ist Japans Kolonisierung Koreas von 1910 bis 1945. Gerichte in Südkorea urteilten kürzlich, japanische Firmen müssten Zwangsarbeiter entschädigen. Tokio erklärte, diese Frage sei schon vor Jahrzehnten abschließend geklärt worden.