Christiane Hörbiger empört sich in ÖVP-Video über SPÖ

Als glühende Verehrerin von ÖVP-Chef Sebastian Kurz hat sich Schauspielerin Christiane Hörbiger heute in einem von der ÖVP verbreiteten „Wir für Kurz“-Video geoutet. Sie zeigt sich hoch empört über den Misstrauensantrag, mit dem Kurz – und seine Übergangsregierung – das Amt verlor. SPÖ-Wahlkampfleiter Christian Deutsch sprach von einem „Schmutzkübelvideo“.

Hörbiger ist laut „Kurier“ eine von mehreren prominenten Kurz-Unterstützerinnen und -Unterstützern, die jetzt schrittweise vorgestellt werden. „Wie waren wir doch froh und glücklich, als Sie Kanzler geworden sind“, sagt Hörbiger in dem online verbreiteten Video.

Frontalangriff auf Rendi-Wagner

In der Folge greift sie SPÖ-Chefin Pamela Rendi-Wagner frontal an: „Wir“ seien „entsetzt“ gewesen, „wie die Frau Rendi-Wagner den Misstrauensantrag gestellt hat, vollkommen verblödet. Ich weiß nicht, da muss der Hass und Neid so groß sein, dass man so etwas macht. Sie hat die Republik infrage gestellt bzw. in schlechte Zeiten geführt“, teilt sie die ÖVP-Kritik an dem Misstrauensantrag, der von FPÖ und JETZT mitgetragen wurde.

ÖVP: Text nicht vorgegeben

Zu den politischen Entwicklungen – Stichwort: „Ibiza-Video“ und Folgen –, die zu Kurz’ Abwahl führten, äußert sich Hörbiger nicht. Die Volkspartei betonte laut „Kurier“, dieser Text sei der Schauspielerin nicht vorgegeben gewesen. Das Video sei bei ihr daheim aufgenommen worden. Die ÖVP rechtfertigte die Veröffentlichung des propagandistisch anmutenden Videos laut „Kurier“ damit, dass Hörbiger etwas habe loswerden wollen.

Die Burgschauspielerin Mavie Hörbiger distanzierte sich auf dem Kurznachrichtendienst Twitter umgehend: „Große Familie, sehr unterschiedliche politische Meinungen“, stellte Mavie Hörbiger, Nichte zweiten Grades von Christiane Hörbiger, klar.

Große Berührungsängste zur Politik hatte die vor allem aus Fernsehserien bekannte, 80-jährige Schauspielerin nie. Auch SPÖ-Kandidaten unterstützte sie: 2016 den vor wenigen Tagen verstorbenen Rudolf Hundstorfer und 2010 den Wiener Ex-Bürgermeister Michael Häupl.

SPÖ: „Kurz verkraftet demokratisches Votum nicht“

SPÖ-Wahlkampfleiter Deutsch kritisierte das Video. Es zeige, dass ÖVP-Chef Kurz das „demokratische Misstrauensvotum nicht verkraftet“ habe. Kurz mangle es an Themen, daher verbreite er „machtgierig Schmutzkübelvideo“.