Salvinis Lega fällt in Umfragen zurück

Nachdem sie die Koalition mit der populistischen Fünf-Sterne-Bewegung gebrochen hat, hat in Italien die rechtspopulistische Lega-Partei von Innenminister Matteo Salvini an Zustimmung verloren: Laut einer Umfrage des Meinungsforschungsinstituts Winpoll, die am Sonntag die Mailänder Wirtschaftszeitung „Sole 24 Ore“ veröffentlichte, sank sie gegenüber dem 30. Juli von 38,9 auf 33,7 Prozent.

Bei den Europawahlen im Mai hatte die Lega 34,3 Prozent bekommen. Nach dem Bruch mit der Fünf-Sterne-Bewegung bemüht sich die Lega nun bei laufenden Verhandlungen zur Findung einer neuen Regierungsmehrheit nun doch wieder um eine Wiederbelebung der bisherigen Koalition.

Die Fünf-Sterne-Bewegung, die bei der bisher letzten Parlamentswahl stimmenstärkste Partei wurden, würde laut der Umfrage bei einer Neuwahl nun nur noch 16 Prozent der Stimmen erhalten. Das wären 1,8 Prozentpunkte mehr als bei der Erhebung am 30. Juli und 0,5 Prozentpunkte weniger als bei der EU-Wahl im Mai.

41 Prozent der Italiener für Neuwahl

41 Prozent der Befragten sprachen sich für eine Neuwahl aus, ergab die Umfrage außerdem. 83 Prozent der Lega-Anhänger drängen auf eine Neuwahl im Bündnis mit der rechtskonservativen Forza Italia um Ex-Premier Silvio Berlusconi und der postfaschistischen Partei Fratelli d’Italia (Dt.: Brüder Italiens).

Nach dem Rücktritt des parteilosen Ministerpräsidenten Giuseppe Conte haben die im Parlament vertretenen Parteien bis Dienstag Zeit für Gespräche, die aus der vom Lega-Chef Salvini vor dem Hintergrund guter Umfragewerte ausgelösten Regierungskrise führen sollen. Danach startet Staatspräsident Sergio Mattarella eine zweite Runde politischer Konsultationen. Sollte diese ergebnislos zu Ende gehen, würde es zu einer Neuwahl kommen, wie Salvini es zuvor wollte.