Opioidkrise: Johnson & Johnson muss 572 Mio. Dollar zahlen

Ein Gericht im US-Bundesstaat Oklahoma hat den Pharmakonzern Johnson & Johnson (J&J) wegen der Opioidkrise zu einer Entschädigungszahlung in Höhe von 572 Millionen Dollar (515 Millionen Euro) verurteilt. Durch irreführende Werbung über in hohem Maße abhängig machende Schmerzmittel hätten J&J und dessen frühere Pharmaabteilung Janssen „die Gesundheit und Sicherheit Tausender Bürger Oklahomas beeinträchtigt“, hieß es in dem gestern verkündeten Urteil.

J&J kündigte umgehend Berufung an. „Janssen hat die Opioidkrise in Oklahoma nicht verursacht“, erklärte der US-Konzern. Es handelt sich um die erste Verurteilung eines Herstellers in den USA wegen dieser Krise, die in vielen Regionen ein dramatisches soziales Problem darstellt. Nach Behördenangaben starben im Jahr 2017 landesweit rund 47.600 Menschen an Überdosen von Opioiden.

Richter Thad Balkman in Oklahoma machte J&J direkt dafür verantwortlich, dass Tausende Menschen in Oklahoma von Opioiden abhängig wurden, viele an Überdosen starben und die Zahl der Neugeborenen mit Entzugssymptomen zugenommen hat.