Lionel Aingimea zum neuen Präsidenten von Nauru gewählt

Das Parlament des pazifischen Inselstaats Nauru, in dem Australien mehrere Flüchtlingslager unterhält, hat einen ehemaligen Menschenrechtsaktivisten zum neuen Präsidenten gewählt. Lionel Aingimea erhielt bei der Abstimmung am Dienstag eine deutliche Mehrheit von zwölf Stimmen des 19 Abgeordnete zählenden Parlaments. Er setzte sich damit gegen seinen Rivalen David Adeang durch, der von dem scheidenden Staatschef Baron Waqa unterstützt worden war.

Die Abstimmung erfolgte nach der Parlamentswahl vom vergangenen Wochenende. Bei dieser verloren etwa die Hälfte der bisherigen Abgeordneten ihre Sitze, darunter Ex-Präsident Waqa, dem Beobachter einen zunehmend autoritären Regierungsstil vorgeworfen hatten.

Australien bringt Flüchtlinge, die per Boot in das Land kommen wollen und dabei aufgegriffen werden, in Lager auf den Pazifikinseln Nauru und auf Papua-Neuguinea. In Nauru sind nach Schätzungen von Flüchtlingsanwälten derzeit etwa 300 Betroffene untergebracht.