Meeresspiegelanstieg macht Millionen zu Flüchtlingen

Der Weltklimarat IPCC rechnet bei einer Erderwärmung von höchstens zwei Grad Celsius mit 280 Millionen Flüchtlingen wegen steigender Meeresspiegel. Das geht aus einem Entwurf eines Sonderberichts über die Ozeane und die weltweiten Eisvorkommen hervor, der heute vorgestellt wurde. Selbst wenn die Reduzierung der Erderwärmung auf unter zwei Grad gelingt, gehen die Experten noch von 250 Millionen Klimaflüchtlingen aus. Dies könnte bereits im Jahr 2100 der Fall sein.

Brechender Eisberg
APA/AFP/Jonathan Nackstrand

Demnach würden niedrig liegende Millionenstädte bis zum Jahr 2050 selbst bei optimistischen CO2-Schätzungen jedes Jahr „extreme Meeresspiegel-Ereignisse“ wie Wirbelstürme und Überschwemmungen erleben.

Neben den USA sind vor allem Küstenmetropolen in China und Indien von regelmäßigen Überschwemmungen durch die nach Expertenmeinung dann jährlich auftretenden Wirbelstürme bedroht.

Schäden steigen um das Tausendfache

In dem IPCC-Berichtsentwurf heißt es, bis zum Jahr 2100 könne der Meeresspiegel um bis zu einen Meter steigen, wenn nichts gegen den CO2-Ausstoß unternommen werde. Die jährlichen Schäden durch Überschwemmungen würden im gleichen Zeitraum Schätzungen zufolge um bis zu ein Tausendfaches steigen.

Ursache für den Anstieg der Meeresspiegel ist die mit der Erderwärmung einhergehende Eisschmelze. In dem Berichtsentwurf zur Kryosphäre, also Wasser in gefrorenem Zustand wie in Gletschern, Eis oder Schnee, heißt es, mindestens 30 Prozent des dauerhaft gefrorenen Bodens, der sogenannten Permafrost-Böden, könnte bis 2100 verschwinden, wenn die derzeitige Klimaerwärmung anhalte.

Der Sonderbericht soll offiziell am 25. September in Monaco vorgelegt werden.