Pence lobt Polen

US-Vizepräsident Michael Pence hat Polen heute – unter anderem für seinen Widerstand gegen die russische Erdgasleitung „North Stream 2“ – gelobt. Er stellte zudem ein Ende der Visapflicht in Aussicht. Polen will seinerseits noch heuer über den Stationierungsort für zusätzliche US-Truppen auf polnischem Boden entscheiden.

Letzteres kündigte Polens Präsident Andrzej Duda nach dem Treffen mit Pence an. „Ich hoffe, dass wir noch in diesem Jahr die finalen Verträge zur Erweiterung der amerikanischen Militärpräsenz unterschreiben werden und dass die endgültige Entscheidung fällt, wo die Truppen stationiert werden sollen“, so Duda.

Das US-Truppenkontingent soll von 4.500 auf 5.500 Soldaten aufgestockt werden. Trump hat ins Spiel gebracht, dafür Soldaten aus Deutschland abzuziehen.

Polen bei Gas auf US-Linie

Duda sagte, ein weiteres Thema der bilateralen Gespräch mit Pence sei die Zusammenarbeit in der Energiewirtschaft gewesen. Polen hat sich zum Kauf von amerikanischem Flüssiggas im Wert von umgerechnet rund 30 Milliarden Euro entschieden und ein eigenes Terminal gebaut, an dem Gastanker aus den USA anlegen können. Die USA sind gegen die „North Stream 2“-Pipeline, einerseits aus strategischen Gründen, andererseits, weil sie eigenes Flüssiggas an Europa verkaufen wollen.

Pence vertritt US-Präsident Donald Trump, der seinen Polen-Besuch und seine Teilnahme am Weltkriegsgedenken wegen des Hurrikans „Dorian“ kurzfristig abgesagt hatte.