Seenotrettung: Lösung für Geflüchtete der „Eleonore“

Nach einwöchiger Blockade auf dem Mittelmeer gibt es für die Verteilung der 104 Geflüchteten auf dem deutschen Rettungsschiff „Eleonore“ eine Lösung. Deutschland, Frankreich, Irland, Portugal und Luxemburg nehmen die Menschen auf, wie eine Sprecherin der EU-Kommission heute sagte. Die Brüsseler Behörde organisiere nun die Verteilung der Migranten von Italien aus. Für ein EU-Sondertreffen, bei dem eine Lösung für die Verteilung von Bootsflüchtlingen gefunden werden soll, wird derweil nach einem neuen Termin gesucht.

Die „Eleonore“ legte gestern nach einwöchiger Blockade auf dem Mittelmeer in Sizilien an. Die Lage an Bord galt seit Tagen als heikel. Das als private Motorjacht registrierte Boot war viel zu klein. In der Nacht auf gestern kam ein Gewittersturm hinzu. Der deutsche Kapitän Claus-Peter Reisch rief daraufhin den Notstand aus und steuerte trotz Verbots der italienischen Regierung nach Sizilien.

Suche nach Übergangslösung

Italien und Malta verweigern Rettungsschiffen mit Geflüchteten an Bord immer wieder die Einfahrt in ihre Häfen. Sie machen zur Voraussetzung, dass andere EU-Staaten ihnen die Menschen abnehmen. Diese Zusage kommt meist erst nach mühsamen Gesprächen. Deshalb mussten gerettete Geflüchtete zuletzt immer wieder wochenlang an Bord ausharren. Zuletzt nahmen Deutschland, Frankreich, Irland, Luxemburg und Portugal in derlei Fällen jedes Mal Menschen auf.

Eigentlich sollte bei einem EU-Sondertreffen am 19. September eine Übergangslösung für solche Situationen gefunden werden. Malta hatte die zuständigen Minister von Deutschland, Frankreich, Italien, Malta und des EU-Ratsvorsitzes Finnland eingeladen. Das Treffen wurde verschoben, der Grund dafür ist unklar. Derzeit werde jedoch nach einem neuem Termin gesucht, erfuhr die dpa aus EU-Kreisen.