Verschwundene Studenten in Mexiko: Hauptverdächtiger frei

In Zusammenhang mit dem Verschwinden von 43 Studierenden in Mexiko im Jahr 2014 ist einer der Hauptverdächtigen auf freien Fuß gesetzt worden. Ein Richter habe den letzten Anklagepunkt gegen Gildardo Lopez Astudillo zurückgewiesen und seine Freilassung angeordnet, teilte gestern die Menschenrechtsgruppe Centro Prodh mit, die die Familien der Opfer unterstützt. Die Entscheidung des Richters fiel bereits am Samstag.

Die Staatsanwaltschaft hatte dem 2015 festgenommenen Lopez Astudillo vorgeworfen, einer der Hauptverantwortlichen für die Entführung und mutmaßliche Ermordung der Studenten zu sein. Die Ermittlungen wurden immer wegen mutmaßlicher Inkompetenz und Korruption kritisiert.

Mehr als 40 Menschen wurden festgenommen und mussten wegen Verfahrensfehlern der Ermittler wieder freigelassen werden, oftmals wegen unter Folter erzwungener Geständnisse.

Fall bis heute nicht restlos geklärt

Die 43 Studenten waren am 26. September 2014 im Süden des Bundesstaates Guerrero verschwunden. Polizisten sollen die Lehramtsstudenten verschleppt und an die Drogenbande Guerreros Unidos ausgeliefert haben. Bandenmitglieder gaben an, die Opfer seien auf einer Müllhalde ermordet und verbrannt worden.

Der Fall ist bis heute nicht restlos aufgeklärt. Nur einer der Studenten konnte anhand von Knochenfragmenten identifiziert werden. Unabhängige Experten der Interamerikanischen Kommission für Menschenrechte (IACHR) zweifeln an den Ergebnissen der offiziellen Ermittlungen.