Prominenter „Konversionstherapeut“ outet sich

Einer der prominentesten Vertreter der höchst umstrittenen „Konversionstherapie“ hat sich als homosexuell geoutet. Der 51-jährige McKrae Game leitete bis vor Kurzem im US-Bundesstaat South Carolina eine eigene Gruppierung, die „Behandlungen“ durchführte, um Homosexuelle zur Heterosexualität zu bekehren. Von der Wissenschaft werden diese Behandlungen seit Langem als völlig unseriös abgelehnt.

Game distanzierte sich laut dem TV-Sender CBS News nun von den Ansätzen dieser „Konversionstherapie“, die vor allem von evangelikalen Bewegungen forciert wird. Er entschuldigte sich zudem bei all jenen, die er mit seinen Äußerungen verletzt haben sollte.

„Eine Lüge und verletzend“

Dass Homosexualität eine Sünde wäre, die durch Therapie überwunden werden könnte, ist in konservativen Regionen in den USA noch immer ein verbreitetes Vorurteil. Rund 700.000 Menschen in den USA haben sich einer solchen – psychisch oft grausamen – Behandlung unterzogen. Game sagte im Gespräch mit der Zeitung „The Post and Courier“, die Form dieser Therapie sei nicht nur eine Lüge, sondern für die Betroffenen sehr verletzend.

„Bitte verzeiht mir!“

Game sprach vergangene Woche auf Facebook über seine Erfahrungen und betonte in Richtung Homosexueller: „Ich habe mich geirrt! Bitte verzeiht mir!“ Sechs Jahre lang hatte er selbst eine „Konversionstherapie“ gemacht. Auch wenn er heute verheiratet sei und zwei Kinder habe, habe sich seine sexuelle Orientierung trotzdem nie geändert. Sein Appell: „Lernen Sie, sich selbst und andere zu lieben!“

Der Teufelskreis aus Scham, Selbstverurteilung und Verurteilung durch andere müsse aufhören. „Das treibt Menschen im wahrsten Sinne des Wortes in den Tod“, so Game. Game ist einer der prominentesten Vertreter der „Konversionstherapie“, die sich als schwul outeten. Es gab in der Vergangenheit aber bereits mehrere ähnliche Fälle.