Deutsche Regierung will Glyphosatverbot ab 2024

Die deutsche Regierung will die Anwendung des besonders umstrittenen Unkrautgifts Glyphosat in Deutschland zum Stichtag 31. Dezember 2023 verbieten. Dann läuft auch die Genehmigung in der EU inklusive Übergangsfrist aus, wenn die Staaten sie nicht erneut verlängern.

Die geplante „verbindliche Beendigung der Anwendung“ von glyphosathaltigen Mitteln steht im „Aktionsprogramm Insektenschutz“ von Umweltministerin Svenja Schulze (SPD), das das Bundeskabinett heute in Berlin beschlossen hat.

Deutliche Einschränkung ab 2020

Bereits ab 2020 soll mit einer „systematischen Minderungsstrategie“ die Anwendung „deutlich“ eingeschränkt werden. Geplant ist unter anderem ein Verbot für Haus- und Kleingärten, öffentliche Flächen wie Parks sowie Einschränkungen für Bauern, darunter ein Verbot der Anwendung vor der Ernte. Das soll etwa drei Viertel der in Deutschland verwendeten Menge vermeiden.

Glyphosat tötet Unkraut und andere Pflanzen ab, weswegen Naturschützer es als schädlich für die ökologische Vielfalt kritisieren. Es steht außerdem im Verdacht, krebserregend zu sein. Das Thema sorgte schon in der vorigen schwarz-roten Koalition für heftigen Streit.

Mehr Schutz für Bienen

Um Bienen und andere Insekten zu schützen, will die Bundesregierung den Einsatz von Unkraut- und Schädlingsgiften auch insgesamt stark einschränken. Unkrautbekämpfungsmittel sowie Insektengifte, die der biologischen Vielfalt schaden, sollen ab 2021 in Naturschutzgebieten und anderen geschützten Zonen tabu sein, etwa an Naturdenkmälern und in Nationalparks.