137 Mrd. Euro Verlust durch Mehrwertsteuerbetrug

Die EU-Länder haben 2017 rund 137 Mrd. Euro durch Mehrwertsteuerbetrug verloren. Die „Mehrwertsteuerlücke“ sei etwas kleiner geworden, bleibe jedoch sehr groß: Die EU-Kommission gab heute das Ergebnis einer neuen Studie bekannt und unterstrich die Notwendigkeit einer umfassenden Reform der Gesetzgebung, wie sie 2017 von der Kommission vorgeschlagen worden war.

2016 hatten noch 150 Mrd. Euro gefehlt. EU-Wirtschaftskommissar Pierre Moscovici erklärt den leichten Rückgang durch das günstige Wirtschaftsklima und kurzfristige politische Maßnahmen der EU. Das Mehrwertsteuersystem müsse jedoch „betrugssicher“ werden, forderte Moscovici und rief die EU-Länder zur Zusammenarbeit auf.

Österreich unter EU-Schnitt

Die Mehrwertsteuerlücke errechnet sich durch die erwarteten Steuereinnahmen abzüglich der tatsächlichen. EU-weit ist der Unterschied in Rumänien am höchsten. Dort fehlen 36 Prozent der erwarteten Steuereinnahmen. An zweiter Stelle liegt Griechenland mit 34 Prozent, gefolgt von Litauen mit 25 Prozent.

In absoluten Zahlen wies Italien mit 33,5 Mrd. Euro die größte Mehrwertsteuerlücke auf. Die kleinsten Verluste, nämlich nur von rund einem Prozent, wurden in Schweden, Luxemburg und Zypern festgestellt. Österreich liegt mit im Vorjahresvergleich unveränderten acht Prozent unter dem EU-weiten Schnitt von 11,2 Prozent, in absoluten Zahlen wurden in Österreich laut der EU-Kommission insgesamt rund 2,4 Mrd. Euro an Mehrwertsteuer hinterzogen.