Böhmermann hat SPD-Vorsitz noch nicht aufgegeben

Der deutsche Satiriker Jan Böhmermann scheint – zumindest medial – beim SPD-Vorsitz am Ball bleiben zu wollen. In der neuen Ausgabe seiner ZDFneo-Sendung „Neo Magazin Royale“ sagte der deutsche TV-Satiriker gestern: „Ich bin nicht ganz sicher, ob ich jetzt Mitglied in der SPD bin oder nicht. Das Ganze ist noch ein schwebendes Verfahren. Das wird hoffentlich geklärt sein bis Ende des Monats.“

Jan Böhmermann
APA/dpa/Sven Hoppe

Der 38-Jährige deutete an, womöglich weiterhin den Chefposten anzustreben: „Die Juristinnen und Juristen vom Team #Neustart19 hatten natürlich von vorneherein einen Plan. Wir haben seit Sonntag, 18.00 Uhr, durchgearbeitet, um doch noch einen Weg zu finden, wie ich legal und just in time Parteivorsitzender der SPD werden kann. Ich möchte noch nicht zu viel verraten. Nur so viel: Ich werde der neue Parteivorsitzende der SPD.“

Bewerbungsfrist abgelaufen

Vergangene Woche hatte Böhmermann bekanntgegeben, Vorsitzender der SPD werden zu wollen. Die Frist für Bewerbungen um den SPD-Vorsitz ist inzwischen aber seit Sonntag abgelaufen. Am Montag hatte er in einem YouTube-Video erklärt, er wolle trotzdem weiterhin SPD-Mitglied werden und zwar im Ortsverein Köthen in Sachsen-Anhalt. Der Sprecher des SPD-Landesverbands Sachsen-Anhalt, Martin Krems-Möbbeck, hatte bestätigt, dass Böhmermann aufgenommen worden sei, aber erklärt, dass es formale Probleme gebe, weil Böhmermann nicht in Köthen wohne.

Der 38-Jährige lebt in Köln-Ehrenfeld. Von diesem Wohnortprinzip kann nach Angaben des Geschäftsführers der Kölner SPD, Frank Mederlet, aber eine Ausnahme gemacht werden. „Die gewählten Mitglieder des Vorstands der KölnSPD werden über den Antrag auf Ausnahme vom Wohnortprinzip in der Sitzung am 26. September befinden“, kündigte er am Dienstag an. „In aller Regel wird dem Begehren gefolgt.“ Böhmermann habe in einer E-Mail eine Ausnahme vom Wohnortprinzip beantragt.